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Von Tag zu Tag: Nur zwei

Klaus Kurpjuweit wundert sich über die Fantasie von Planern

Toll, was sich die Planer an ihrem Tisch so ausgedacht haben. Brav meldet sich der Busfahrer aus Hintertupfingen, der seine Fahrgäste zur Museumsinsel in Berlin bringen will, von unterwegs, sagen wir bei Michendorf, per Telefon und kündigt an, dass er voraussichtlich um 12.47 Uhr eintreffen werde. Und die Museumsleute gewähren ihm dann ein „Zeitfenster“ von 12.47 bis 13.02 Uhr, in dem er seine Fahrgäste am Museum aussteigen lassen darf. Danach soll er schleunigst in der Umgebung einen Parkplatz suchen, bis er wieder ein „Zeitfenster“ fürs Abholen erhält. So will man erreichen, dass in der Regel nicht mehr als zwei (!) Reisebusse am vorgegebenen Halteplatz stehen. Wer sich nicht angemeldet hat, wird abgewiesen und muss seine Passagiere woanders aussteigen lassen. Da wird Freude aufkommen bei den Berlinbesuchern! Es sind ja nur mehr als eine Million, die später mal mit Reisebussen zur Museumsinsel und zum Humboldtforum fahren sollen. Mehr als 100 Busse täglich wollen die Planer so steuern, dass nicht mehr als zwei gleichzeitig dastehen. Und das wirklich Dumme dabei ist: Der 1. April liegt schon ein paar Tage zurück. (Seite 12)

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