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Von Tag zu Tag: Pfui Spinne!

Andreas Conrad leidet eigentlich nur gelinde unter Arachnophobie.

Dies war der Sommer des Eichenprozessionsspinners, manch einem ist er in juckendem Gedächtnis. Aber was beschert uns der Herbst? Statt sechsbeiniger geflügelter Monster nun solche mit vier Beinpaaren? Spinnen, ganz recht, in Hülle und Fülle, und wenngleich in den Wäldern noch keine Warnschilder aufgestellt wurden: Ihr Vormarsch ist kaum zu leugnen. In den Betonwüsten der City mag das nicht so zu spüren sein, aber man trete nur mal morgens in den Eigenheimsiedlungen des Stadtrands vor die Tür und unters Dach des Carports, um die Fahrt zum Arbeitsplatz oder, zwecks Frühstücksbrötchens, zum Bäcker anzutreten: Unweigerlich wird man sich in diesem oder jenem unsichtbaren Halteseil verheddern, das sich um Nase, Ohren, Stirn legt und auch durch heftiges Gewedel kaum abzustreifen ist. Selbst Menschen ohne ausgeprägten Hang zur Arachnophobie greifen zum Stock, um sich fluchend den Weg durch den Vorgarten freizuschlagen, eine Mischung aus Don Quichotte im Kampf gegen die Windmühlen und dem armen Sisyphos mit seinem davonrollenden Stein. Denn abends bei der Heimkehr sind die Netze wieder da – garantiert.

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