zum Hauptinhalt

Von Tag zu Tag: Plötzlich bekannt

Bernd Matthies spendet einem arglosen märkischen Dorf Trost.

Jeder Berliner kennt Niemegk, kaum einer war mal da. Der märkische Ort mit der seltsamen Schreibweise teilt das Schicksal vieler Gemeinden, die nur auf Autobahnschildern und im Verkehrsfunk vorkommen. Dabei feiert Niemegk 850-jähriges Bestehen, stand also schon da, als Berlin noch ein saurer Sumpf war, könnte deshalb stolz auf sich sein.

Wäre da nicht das Schicksal, das dem Ort erst einen Massenunfall mit Toten auf der Autobahn, dann einen Großbrand und nun auch noch den Unterschlupf eines offenbar ziemlich terrorverdächtigen Rechtsradikalen beschert hat. So etwas bleibt gern hängen, siehe Zwickau, Hoyerswerda und so weiter.

Dabei hat der Ort tatsächlich offenbar kein Problem mit Rechten. Wenn es hier knallt, dann ist es die Schützengilde, man ist stolz auf die Jugendfeuerwehr, und zum Feiern ist auch Dagmar Frederic vorbeigekommen, nun ja, Lady Gaga dürfen wir hier nicht erwarten, aber immerhin.

Drücken wir dem Ort die Daumen, dass es das jetzt war. Bis zum Deutschen Wandertag im Juni nächsten Jahres in Niemegk sollte die Sache vergessen sein.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false