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Von Tag zu Tag: Politsymbolchen

Werner van Bebber grübelt über die Flaggenordnung der Polizei

Wenig geht über einen richtig heißen Streit um Symbole. Polizeipräsident Dieter Glietsch hat jetzt einen Fähnchenzwist angezettelt, indem er vor dem Präsidium die Regenbogenfahne hissen ließ. Damit will der Vormann aller Polizisten in der Woche vor dem Christopher Street Day ein Zeichen der Toleranz setzen. Schön, dass die Zeichensetzerei heute so einfach ist wie das Hissen einer Flagge. Doch lässt Glietsch keine Toleranz für flaggenverliebte Polizisten erkennen. Denen ist untersagt, ihre Dienstfahrzeuge schwarzrotgold zu bewimpeln, zur moralischen Unterstützung einer finalnahen Nationalmannschaft. Glietsch sagt: Die Polizei soll „neutral“ auftreten.

Schon klar, Polizisten könnten sonst auch Piratenflaggen an den Dienstfahrzeugen befestigen, um den Fähnchenkult zu verspotten, oder gar Wiener Schnitzel am Mini-Mast, als Zeichen ihrer Vorliebe für Hausmannskost. Fahne ist dem Präsidenten jedenfalls nicht gleich Fahne – und die Regenbogenfahne wohl nur ein Politsymbolchen minderen Rangs.

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