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Von Tag zu Tag: Quatsch mit Soße

Andreas Conrad wundert sich über Hessens Antwort auf die Currywurst

Der Currywurst wurde in Berlin ein Museum gewidmet, an ein Denkmal hat bislang niemand gedacht, vielleicht weil dann ganz sicher ein Streit entbrennen würde, ob man sie nun horizontal oder vertikal auf den Sockel montiert. Bei dem 2007 in Frankfurt am Main eingeweihten Grüne-Soße-Denkmal stellte sich diese Frage schon aus Gründen der Konsistenz nicht. Gleichwohl scheint auch diese mit sieben Kräutern zubereitete Spezialität die Streitlust zu beflügeln, jedenfalls tobt vor dem Bundespatentgericht ein heftiger Streit zwischen einem Berliner Hersteller von Tiefkühlprodukten und dem „Verein zum Schutz der Frankfurter Grünen Soße“. Letzterer strebt für das Kräutergemisch Markenschutz an, demnach müssten alle Zutaten aus Frankfurt oder Umgebung stammen. Die Berliner Firma dagegen holt sich fünf der Ingredienzen aus Rheinland-Pfalz. Möglich, dass man sich noch einigt, auf Bitten der Parteien wurde die Verhandlung am Dienstag vertagt. Anderenfalls könnte sich für die Berliner ein kulturhistorisches Gutachten empfehlen: Angeblich brachten Hugenotten die Sauce verte ins Rhein-Main-Gebiet mit. Von denen aber gab es auch in Berlin jede Menge.

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