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Von Tag zu Tag: Rasen und Rasur

Bernd Matthies über die ganz kleinen Schritte des Senats am Spreeufer.

Irgendwie kann einem der Spreeufer- Bürgermeister Franz Schulz leidtun. Da sitzt er nun zwischen dem auf Neubau bedachten Senat und seinen Bürgern, die überall Rasen aussäen oder die Spontanvegetation gedeihen lassen wollen – und jeder weiß, dass er in diesem Konflikt irgendwann rasiert werden wird. Man muss es also wohl als sanften, fast solidarischen Druck der Stadtentwicklungssenatorin verstehen, dass sie mit dem Folterwerkzeug ihres Weisungsrechts nicht gleich komplett zupackt, sondern nur droht und den Konflikt an einer nebensächlichen Fläche ansetzt, die Bezirk und Bürger begrünen wollen.

Doch im eigensinnigen Kreuzberg hilft keine Salamitaktik. Wenn sich der Senat nicht komplett vorführen lassen will, muss er irgendwann die Planung des gesamten Mediaspree-Areals an sich ziehen. Es geht nur noch um die Frage, wie er das macht, ohne revolutionäre Aufmärsche zu provozieren. Der Bezirksbürgermeister kann froh sein, wenn er ohne Gesichtsverlust aus dieser Klemme herauskommt.

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