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Von Tag zu Tag: Schekelklopfer

Stefan Jacobs bewundert die internationale Solidarität

Am Sonntag beim Gedenken für Luxemburg und Liebknecht haben die Linken vor der Gedenkstätte der Sozialisten kräftig die Spendendosen geschüttelt. Gerührt teilen sie nun mit, was dabei zusammenkam. Um mit dem Westgeld zu beginnen: 2434,70 Euro, 2,37 D-Mark, 1,18 Dollar, 12,55 Pfund, 55,76 Schekel, 6 Franc, 0,01 Schilling, 25 Peseten und 60 Escudos. Für Letztere bekam man in Portugal vor zehn Jahren eine halbe Tasse Kaffee, für die Peseten die Milch dazu und für den Ösi-Groschen keinen Pfifferling. Ebenfalls unter der Nachweisgrenze liegen die zwei Rubel, aber an Ostgeld kamen auch 30 Zloty, 80 Tschechische Kronen und 287 Forint zusammen. Dafür lässt sich in Polen ein Benzinkanister volltanken, in Tschechien ein Knödelteller essen und in Ungarn ein Glas Letscho kaufen. Für Nichtlinksparteigänger: Letscho ist Paprika in roter Soße. Aber da das Geld zweckgebunden gespendet wurde, muss es in die Gedenkstätte investiert werden. Das mit dieser bunten Kleingeldmischung hinzukriegen, dürfte den Linken Bauchschmerzen bereiten. Doch dagegen können sie was tun, denn im Spendentopf war auch eine Rabattmünze für die Apotheke.

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