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Von Tag zu Tag: Schnitzeljagd

Andreas Conrad verirrte sich im Labyrinth des Schienenersatzverkehrs

Das Prinzip der Schnitzeljagd ist simpel und bereitet gerade jungen Menschen viel Freude: Eine Gruppe legt Spuren, die andere muss mit deren Hilfe zum Ziel finden. Der ideale Zeitvertreib für einen Kindergeburtstag – aber auch grundsätzlich. Das scheint jedenfalls die S-Bahn zu glauben, die ihren Reisenden an diesem Wochenende manches Rätsel aufgibt, das selbst erprobte Spurensucher in ihre Grenzen weist: Von Wannsee her ging es bis Friedenau wie gewohnt, dann war Schluss – Bauarbeiten, Schienenersatzverkehr (SEV) nach Südkreuz, das Übliche. Das Rätselraten begann am Bahnhofsausgang: kein Bus in der Nähe, kein menschlicher Wegweiser, der Weg zur nächsten Haltestelle kleingedruckt, missverständlich markiert – die Reisenden ratlos. Erst nach einigem Suchen standen sie glücklich vor einem SEV-Schild - den Hinweis, in welcher Richtung denn nun die dort haltenden Busse fahren würden, sahen sie nicht: zu klein, leicht zu übersehen, Schnitzeljagd eben. Es war übrigens die falsche Haltestelle, an der sie nun ausharrten, die richtige lag ziemlich weit entfernt auf der anderen Straßenseite. Endlich kam ein Bus, es war der falsche. Aber immerhin, der Fahrer wusste Bescheid. Braver Mann. (Seite 16)

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