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Von Tag zu Tag: Schöner Scheck

Klaus Kurpjuweit freut sich über längst vergessene Zahlungsmittel

Vor einem Vierteljahrhundert war sich die Fachwelt einig: Die Weihnachtskarte hat keine Chance mehr; Grüße zum Fest sollten in Zukunft nur noch über den damals ganz modernen Bildschirmtext kommen. Denkste. Die Weihnachtskarte hat triumphiert. Ein anderes liebgewonnenes Papier, das auch lange Jahre als unersetzlich galt, ist dagegen aus den Privathaushalten so gut wie verschwunden: der Verrechnungsscheck, der nicht bar ausgezahlt werden darf. Dunkel erinnern wir uns, dass es einmal einen Euroscheck gab, der Barauszahlungen ermöglichte, aber auch zum Verrechnungsscheck gemacht werden konnte. Geldautomaten haben ihn längst ersetzt. Jetzt ist er im fortschrittlichen Berlin wieder gefragt. Wer bei Behörden der Stadt eine Plakette fürs Autofahren in der Umweltzone bestellt, muss per Verrechnungsscheck bezahlen. Wer kein vergilbtes Exemplar mehr zu Hause findet, wird sicher bei seiner Bank fündig. Und entdeckt vielleicht auch wieder den Scheck als Zahlungsmittel. Wie gut, dass wir die Umweltzone bekommen. Und die Weihnachtskarte behalten haben.

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