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Von Tag zu Tag: Schuhe aus!

Sebastian Leber wundert sich über Berlins lasche Bezirkspolitiker

Prost, Friedrichshain-Kreuzberg! Auf diesen Trinkspruch will Bezirksbürgermeister Franz Schulz nicht mehr anstoßen. Schließlich sind es vom einfachen Pilskonsum zur zügellosen Koma-Sauferei oft nur ein paar Tequilas. Und junge Leute, die am helllichten Tag mit Bierflasche in der Hand von Werbeplakaten unter dem Slogan „Friedrichshain spritzig“ lächeln, hält der Grünen-Politiker nicht für ein gelungenes Aushängeschild – obwohl sich in seinem Bezirk die Partymeilen der Stadt befinden. Schulz will uns sagen, dass man auch mit Fassbrause fröhlich feiern kann. Recht hat er, doch der Mann denkt zu kurz. Die aktuelle Kampagne der Brauerei bietet noch mehr Anstößiges: zum Beispiel das Köpenick-Motiv, das ebenfalls überall zu sehen ist. Auf dem räkelt sich eine halbnackte Frau. Das Mitte-Bild zeigt ein Restaurant mit einem fettreichen Braten auf dem Teller. Und „Schöneberg feinherb“ erst: Da hopsen zwei Männer ausgelassen auf dem Sofa rum. Ob nun nüchtern oder nicht. Aber die dreckigen Turnschuhe hätten sie vorher ausziehen können. Finden Sie nicht auch, Herr Schulz?

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