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Von Tag zu Tag: So viele Flocken

Ralf Schönball glaubt, dass Schimpf keine Schande ist.

Kaum ist die erste Flocke am Himmel gesichtet, schimpft mancher auf die Berliner Stadtreinigung. Nicht früh genug, nicht schnell genug schippen die Männer in Orange den Schnee von den Straßen. Dabei schieben die Sonderschichten – und die Schuld für das Chaos auf den Wetterdienst: Dieser habe zu spät vor dem Kälteeinbruch gewarnt. Unserer BSR hätten wir mehr zugetraut und empfehlen für die nächsten Winterspiele: Nehmt euch ein Beispiel am Versandhändler Amazon! Der will Bücher oder auch Schneeschaufeln verschicken, noch bevor die Kunden die Ware überhaupt bestellt haben. Die Meldung klingt verrückt, aber gut. Und lässt sich auf den Winterdienst der BSR übertragen: Die Flocken künftig bitte auffangen, bevor sie den Boden berühren.

Apropos Flocken: Um läppische 200 Millionen Dollar streitet ein anderer unserer staatsgetragenen Berliner Betriebe zurzeit vor einem Gericht in London. Und die Berliner Verkehrsbetriebe kämen mächtig ins Schleudern, falls sie wirklich bezahlen müssten für die windigen Finanzprodukte, die ihnen eine Zocker-Bank vor Jahren angedreht hatte. Beweisen muss die BVG nun vor Gericht, dass ihr die hohen Gewinne der Bank aus dem Deal trotz bohrender Fragen verschwiegen wurden. Helfen könnte dabei ein jetzt aufgetauchter Mitschnitt aus dem Telefonat von zwei Bankern. Einer der beiden Zocker versichert dem anderen, dichtzuhalten über den eigenen Profit, trotz der unbequemen Fragen eines BVGlers, den er zum „pain in the a...“ erklärt – was sich sehr freundlich mit „Querulant“ übersetzen lässt. Falls das nicht auf einen pampigen Busfahrer gemünzt war, sieht es für die BVG gar nicht schlecht aus in dem Rechtsstreit.

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