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Von Tag zu Tag: Stiefmütterlich

Ferda Ataman fragt sich, warum Berlin nicht stolz auf die Stadtteilmütter ist

Selten hört man Heinz Buschkowsky schwärmen, doch diesmal will seine Lobpreisung nicht enden: Der Neuköllner Bezirksbürgermeister nennt es „unser erfolgreichstes Integrationsprojekt“. Und seine Brust schwillt, als er erwähnt, dass „die Elternarbeit der Stadtteilmütter mit Preisen nur so überschüttet wurde“. Buschkowsky hat Recht: Berlin könnte richtig stolz sein auf die Migrantenmütter, die mit ihren Hausbesuchen zahlreiche Nachahmer gefunden haben, wie etwa in Bayern und Hessen und selbst im fernen Australien geehrt wurden. Doch statt mit dem Vorzeigeprojekt hausieren zu gehen, hat der Senat fast ein Jahr darüber verstreichen lassen, ob er dafür Geld bewilligen soll oder nicht. Am Ende konnte sich die Politik dazu durchringen. „Das Projekt für zwei weitere Jahre zu sichern, war kein leichtes Unterfangen“, bemerkt Buschkowsky daher spitz. Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner kommentiert das trocken: „Bis die Mittel aus mehreren Haushaltstöpfen zusammengeschustert sind, braucht das eben seine Zeit.“ Klar, die Berliner Verwaltung hat es in Sachen Integration ja auch nicht nötig, mal etwas Positives hervorzuheben. (Seite 8)

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