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Von Tag zu Tag: Teere, wer will

Werner van Bebber hat freie Atemwege und ein Herz für Raucher

Sogar Nichtraucher können sich über die neue verfassungsrechtliche Raucherlaubnis freuen: In Wasserpfeifen-Bars darf man rauchen, man darf diese Bars betreiben, und Katrin Lompscher darf sie nicht verbieten: Das ist die Erkenntnis, und sie bietet allen Nichtrauchern mit ihren schönen freien Atemwegen Grund zur Freude, weil die Berliner Verfassungrichter die Freiheit gegenüber der senatlichen Regelungswut gestärkt haben. Es gehe bei der Regelung der Rauchverbote nicht um die „Einschränkung von Freiheitsrechten“, hatte Lompscher vor ein paar Monaten erklärt – doch genau darauf zielte ihr Gesetz: Sie machte auch Leuten bürokratisch-enge Vorschriften, die sich dafür entschieden haben, als Raucher unter Rauchern ihre Bronchien zu teeren. In einer Stadt, in der jeder Freak Freiraum für seine Leidenschaften findet, sollten auch linke Politiker ein Verständnis von Freiheit haben: Wer mit anderen dort, wo nur Raucher verkehren, Wasserpfeife rauchen will, soll das tun können. Wer in einer Eckkneipe mit dem quarzenden Wirt, zwei einsam-süchtigen Rentnern und der verblühten Schönheit von Gegenüber zechen und rauchen will, soll das tun können. Auch das ist Freiheit, wenn auch nicht gerade Suchtfreiheit.

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