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Von Tag zu Tag: Teflon-Seelen

Werner van Bebber glaubt weniger den Scientologen als dem Innensenator

Die Scientologen haben es nicht leicht. Da fallen alle deutschen Innenminister und -senatoren über sie her und kündigen an, prüfen zu lassen, ob man die Pseudowissenschaftlertruppe um L. Ron Hubbard und Tom Cruise verbieten lassen kann. Zugleich attestiert unser Innensenator Ehrhart Körting, der seine Berliner ganz gut kennt, der Sekte ihr Scheitern an der Berliner Seele, die – sollte es sie geben – den Zudringlichkeiten der Hubbardisten gegenüber immun ist. Körting hat es eleganter gesagt. Tatsache ist: Berlin war, ist und bleibt eine strukturell heidnische Stadt. Falls die Scientologen, wie es ihr Firmenname nahelegt, einigermaßen logisch denken, kommen sie zwangsläufig auf Muslime als potenzielle Kunden. In Hamburg sind sie angeblich schon so weit und machen sich an die Anhänger Allahs heran. Allzu viel Erfolg werden die Jünger L. Rons nicht haben, wenn sie das auch in Berlin versuchen: Muslime glauben an ihren Propheten – dann gibt es keinen Grund, auf Dianetik und anderes umzusteigen. Oder sie sind zu Berliner Atheisten geworden. Dann gilt für sie Körtings Teflon-Theorie der Unerreichbarkeit für Dianetik-Theoretik (Seite 10).

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