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Tschüss, Bärlinde! Nur noch heute ist ein Teil des Riesenbohrers zu sehen. Foto: dpa

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Von Tag zu Tag: Tunnelblick

Andreas Conrad ist voller Ehrfurcht vor dem Riesenbohrer „Bärlinde“.

Der Maulwurf macht es dem Menschen leicht, seine Wühlarbeit zu verfolgen: braune Hügel dann und wann, dem Rasenbesitzer ein stetes Ärgernis. Ein Glück also, dass „Bärlinde“ sich ohne entsprechende Wegmarken durch den Berliner Untergrund frisst. Zwei Röhren von 2,2 Kilometern, jede mit einem Durchmesser von 6,5 Metern – da kommt ziemlich viel Dreck zusammen. Das wäre, selbst verteilt auf mehrere Haufen, kein schöner Anblick in der City.

Ach, Sie wissen noch nicht, wer „Bärlinde“ ist? Sollten Sie aber, da sie doch den Boden zu Ihren Füßen durchlöchert, zwischen Pariser Platz und Marx-Engels-Forum, Hauptteil der neuen U-5-Strecke vom Brandenburger Tor zum Alexanderplatz. Ein Riesenbohrer, der in den vergangenen Monaten montiert wurde und nahe dem Roten Rathaus schon tief im Tunnelstutzen steckt. Nur noch das Heck des 70 Meter langen Monstrums ist zu sehen und allein heute noch zu besichtigen, bevor es im Berliner Boden verschwindet und sich gen Westen gräbt. Die BVG empfiehlt ihren Aussichtsturm in der Rathausstraße, dort habe man den besten Blick.

Bis Ende 2014 sollen die Bohrarbeiten dauern, zweimal die gleiche Prozedur. Dabei kann man per Webcam sogar zugucken, was nicht sehr dramatisch aussehen dürfte. Zentimeter für Zentimeter beharrliche Wühlarbeit – ab und zu ein Findling, dann wieder Sand. Nein, in „Bärlindes“ Haut möchte man nicht stecken.

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