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Von Tag zu Tag: Überhitzt

Bei Einsätzen im T-Shirt dürfen Polizisten auf ihre Namensschilder verzichten. Es gibt ja keine Knöpfe, an denen man sie befestigen könnte. Unser Autor überlegt, wie die Kennzeichnung dennoch klappen könnte.

Hitzefrei ist momentan trotz schweißtreibender Temperaturen schon deshalb kein Thema, weil sowieso Ferien sind. Da ist es nur zu begrüßen, dass Innensenator Frank Henkel diese ohnehin etwas aus der Mode gekommene Einrichtung uns unerwartet wieder zu Bewusstsein bringt und ihr zugleich eine ganz neue Bedeutungsebene verleiht: Hitzefrei aus der Perspektive der Inneren Sicherheit bedeutet die Befreiung der Berliner Polizisten von ihrer Kennzeichnungspflicht, jedenfalls de facto. Schließlich kann es der Dienstherr schon aus Fürsorgegründen nicht verantworten, dass die Beamten etwa bei Demonstrationen nur deshalb keine luftigen T-Shirts tragen dürfen und kurz vor dem Hitzekollaps stehen, weil nur ihre dicken Uniformjacken Befestigungsmöglichkeiten für Namens- oder Nummernschilder aufweisen. Nun könnte man einwenden, dass die menschenfreundliche, T-Shirts erlaubende Kleiderregel dem Sinn der Kennzeichnungspflicht doch irgendwie diametral zuwiderläuft. Gerade bei hitzigen Demonstrationen kommt es regelmäßig zu Situationen, für deren nachträgliche Aufarbeitung diese Pflicht erst geschaffen wurde.

Wie auch immer: Gefragt sind nun Vorschläge, wie Kennzeichnung trotz Hitze ermöglicht werden könnte. Schilder zum Umhängen? Zu gefährlich, Drosselgefahr. Mit Sicherheitsnadeln feststecken? Diese könnten entwendet und als Waffe missbraucht werden. Aber die Shirts mit den Namen bedrucken, das ginge. Die Lettern könnten sich die Beamten sogar selber schnitzen – aus Kartoffeln. Selbst Kindern ist diese Drucktechnik geläufig.

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