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Von Tag zu Tag: Volle Packung

Stephan Wiehler bittet Christo ganz unverhüllt um Verzeihung

Christo ist sauer. Der große Künstler aus New York, der 1995 den Reichstag einhüllte und uns alle damit so zauberhaft einlullte, hat die Goldene Henne, die ihm die „Super Illu“ in der vergangenen Woche für sein Lebenswerk verliehen hat, eingepackt – und nach Berlin zurückgeschickt.

Der 75-jährige Preisträger selbst hüllt sich in Schweigen, ließ jedoch ausrichten, er habe die Preisverleihung als volle Packung empfunden. Seinem Berater zufolge fühlte sich Christo schon schwer angepackt, weil man den Friedrichstadtpalast ihm zu Ehren in weiße Tücher gehüllt hatte – eine Verpackung, die ihm gar nicht gefiel. Als noch schlechter verpackt habe Christo aber die Lobesrede des Regierenden empfunden, der den Meister als Verpackungs- statt als Verhüllungskünster bezeichnet hatte. Und als Wowereit Jeanne-Claude, die verstorbene Frau des Künstlers, auch noch Jean-Claude nannte, sei Christo endgültig die Schnur gerissen. So ein Pack, hat er wohl gedacht – und seine Sachen gepackt. Ein packendes Drama. Wir würden den Künstler im Namen Berlins so gerne um Verzeihung bitten für all diese Missverständnisse. Aber: Wie können wir das richtig verpacken?

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