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Von Tag zu Tag: Waschbärlin

Ulrich Zawatka-Gerlach warnt vor einem tierisch großen Problem.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Das wünschte sich der Wowi-Bär doch von Herzen: keine Feinde zu haben. Aber dieses seltene Privileg muss er dem Waschbären überlassen, der sich über Jahrzehnte aus der nordamerikanischen Heimat via Hessen und Brandenburg in die deutsche Hauptstadt einschlich. Hier vermehrt sich das putzige, jedoch lästige Wesen, das in jedem Mülleimer zwischen Pankow und Steglitz-Zehlendorf genügend Nahrung findet, völlig ungestört. Der Wildtierbeauftragte des Senats zählt schon tausend Exemplare in 400 Familien. Nach den Ratten, Füchsen und Wildschweinen, die Berlin aufmischen, jetzt auch noch die Waschbären! Niemand will sie fressen, Treibjagden in der City sind verboten, Fallen bedürfen einer behördlichen Genehmigung, und da wissen wir ja, wie lange das dauert. Bis so eine Sondergenehmigung abgestempelt ist, hat der Problembär schon wieder Nachwuchs und versteckt sich in den Tiefgaragen und hinter den Parkbüschen der Stadt. Wieder einmal hat der Senat keine brauchbare Lösung für ein großes Problem. Stattdessen empfiehlt der Wildtierbeauftragte, und das ist kein Witz: Türen und Fenster schließen und – Füttern ist streng verboten!

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