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Von Tag zu Tag: Würzige Tüte

Fatina Keilani wünscht Kiffern besinnliche Tage

Was harmlos scheint, hat es mal wieder in sich. „Spice“, das bedeutet Gewürz, und angesichts der beginnenden Festtagssaison mag da manch einer an Nelken und Zimt, äußerstenfalls an Kardamom denken. Das jedoch wäre allzu unschuldig, denn die Rede ist von etwas anderem, das nicht einer Speise, sondern dem Dasein Würze verleihen soll: einer Droge. Die Kifferszene hat exotische Kräuter entdeckt, käuflich in kleinen Tütchen, drei Gramm zu rund 20 Euro. Und: völlig legal. Eigentlich gedacht zum Verräuchern nach Art von Räucherstäbchen, nur dass, nun ja, die Technik verfeinert wurde: Die Kräuter werden geraucht. Die Namen der Zutaten klingen schwer botanisch: die Meeresbohne Canavalia maritima etwa ist enthalten, ebenso der Sibirische Löwenschwanz Leonurus sibiricus. Gemein ist ihnen, dass sie in anderen Teilen der Welt als Marihuana-Ersatz dienen. Gemein ist an ihnen, dass keiner weiß, was den Rausch genau auslöst – so dass die Behörden nicht wissen, was sie eigentlich verbieten sollen. Muss ein ganz neues Gefühl für Kiffer sein, so legal.

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