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Von Tag zu Tag: Yuppiefrei

Bernd Matthies macht der SPD Vorschläge zur günstigen Festgestaltung

Altgediente Genossen erinnern sich noch daran, dass eine ordentliche SPD-Veranstaltung im Dunst von Bier und Zigaretten stattzufinden hatte, am besten sehr altem Dunst, der noch nach August Bebel roch. Er fand sich beispielsweise in den Kindl-Festsälen oder bei Schultheiss in der Hasenheide. Da aber außer den stilsicheren Sozis niemand mehr solche Bierhallen betreten wollte, sind sie verschwunden, und die Partei landete auf dem freien Veranstaltungsmarkt.

Das letzte Sommerfest der Berliner SPD fand nun im coolen Radialsystem statt und hatte den Nachteil, dass ein Bier 3,50 Euro kosten sollte. Das gab Ärger. Nun wird der Landesparteitag am Sonnabend über einen Antrag abstimmen müssen, der die Partei auffordert, „Yuppie-Szenekiez-Locations“ fortan zu meiden und auf Veranstaltungsorte mit „humanen“ Verpflegungspreisen zu achten.

Human, das ist ein dehnbarer Begriff. Hat der Antrag Erfolg, müssten vermutlich die Kindl-Festsäle wiederaufgebaut werden. Oder die Gäste bringen selbst gemachten Nudelsalat und Bier von der Tanke mit. Klaus Wowereit steuert sicher seine berühmte „Charlotte Lorraine“ bei.

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