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Berlin: Vorhang auf für eine Musical-Bühne

Bei der geplanten Privatisierung des Theaters des Westens ist eine europaweite Ausschreibung geplant. Das wurde am Dienstagabend bei einer Diskussion über die Musical-Bühne an der Kantstraße bekannt, zu der Bezirksbürgermeister Andreas Statzkowski (CDU) eingeladen hatte.

Bei der geplanten Privatisierung des Theaters des Westens ist eine europaweite Ausschreibung geplant. Das wurde am Dienstagabend bei einer Diskussion über die Musical-Bühne an der Kantstraße bekannt, zu der Bezirksbürgermeister Andreas Statzkowski (CDU) eingeladen hatte. Laut Abteilungsleiter Bernd Mehlitz von der Kulturverwaltung ist aber noch unklar, wann das Verfahren beginnt. Der Senat will darüber am kommenden Dienstag beraten.

Die SPD-Abgeordnete Felicitas Tesch erwähnte Überlegungen, den Verkauf mit der Vermietung des Schiller-Theaters zu "verbinden". Beide Häuser hätten dann denselben Betreiber. Dies fand Abteilungsleiter Mehlitz allerdings "nicht sinnvoll". Eine Sprecherin der Kulturverwaltung teilte gestern ergänzend mit, die Koppelungs-Idee sei ihr bisher unbekannt. In der Diskussion reagierte auch der FDP-Bezirksvorsitzende Jürgen Dittberner skeptisch. Generell forderte er, den privaten Interessenten "nur wenige Vorgaben" zu machen.

Der Senat hatte die Privatisierung im August angekündigt (wir berichteten). Damit würden jährliche Subventionen in Höhe von 20 Millionen Mark entfallen. Der Vertrag mit Intendant Elmar Ottenthal soll aufgelöst werden. Den Erwerber des Bühnenhaus will der Senat verpflichten, alle Rechten und Pflichten der Gesellschaft und die Mitarbeiter zu übernehmen (abgesehen vom bereits gekündigten Orchester).

Intendant Ottenthal sagte die Teilnahme an dem Gespräch ab, er ist derzeit krank geschrieben. Die SPD-Abgeordnete und Haushaltsexpertin Hella Dunger-Löper argumentierte für die Privatisierung: Als "öffentlich gefördertes Zusatzangebot" zu den privaten Musicalbühnen werde das Theater nicht benötigt. Produktionen wie "Falco meets Amadeus" seien kommerziellen Aufführungen so ähnlich, "dass ich öffentliche Gelder dafür nicht verantworten kann". Der Vorsitzende des BVV-Kulturausschusses, Manfred Uhlitz (CDU), plädierte für "Tanztheater oder Ballett" an der Kantstraße. Dagegen meinte Abteilungsleiter Mehlitz, das Haus sei dafür "der falscheste Ort". Die Bühne sei baulich ungeeignet, und die 1600 Plätze könne man selbst mit Top-Produktionen wie Pina Bauschs Tanztheater aus Wuppertal "höchstens ein, zwei Mal" füllen. Die SPD-Abgeordnete Tesch sprach sich für eine Nutzung als Operettenbühne aus.

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