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Mit Pünktlichkeit: Die S-Bahn will sich (wieder) „in die Herzen“ der Berliner fahren.

© dpa

Vorstellung der Bilanz in Berlin: S-Bahn will wieder pünktlich sein

Die Millionenverluste der vergangenen Jahre bei der Berlin S-Bahn schrumpfen - und nun will sie auch wieder bei den Berliner Bürgern punkten. Wie sie das machen will? Mit Pünktlichkeit.

Die S-Bahn will sich (wieder) „in die Herzen“ der Berliner fahren. Vor allem durch pünktlichere Züge. Dieses Ziel hat sich die Geschäftsführung für den Rest dieses Jahres gesetzt. Beim Konzernvorstand hat sie die Vorgabe bereits fast erreicht: Im vergangenen Jahr musste die Bahn AG „nur“ noch einen Verlust in Höhe von 7,1 Millionen Euro ausgleichen. In den drei Jahren zuvor waren es noch zusammen rund 350 Millionen Euro. Bereits in diesem Jahr soll nach Angaben von S-Bahnchef Peter Buchner wieder ein Gewinn an den Bahnkonzern überwiesen werden, der höher sein soll als der Verlust des vergangenen Jahres.

Wenn die Züge pünktlicher ankommen, punktet auch das Unternehmen selbst: Dann reduzieren sich seine Strafzahlungen an den Senat wegen der nicht erbrachten vereinbarten Leistungen. Zugesichert hat die S-Bahn, dass 96 Prozent aller Fahrten pünktlich sind; dies schaffte sie im vergangenen Jahr in keinem Monat. Auch 2013 wurde das Soll bisher nur im – milden – Februar mit 97,09 Prozent übertroffen. Um das Ziel zu erreichen, soll auch der Fahrplan angepasst werden.

Im vergangenen Jahr strich der Senat insgesamt rund 50 Millionen Euro. Enthalten in dieser Summe sind auch ausgefallene Fahrten und Züge mit weniger Wagen als vertraglich vereinbart. Durch die Wiederaufnahme der vor fast vier Jahren eingestellten Linie S 85 (Waidmannslust-Grünau) am 3. Juni kann die S-Bahn die Strafzahlungen bereits erheblich reduzieren. Abzüge gibt es aber weiter, weil das Unternehmen die Vorgabe, 562 der 650 vorhandenen Doppelwagen im Linienverkehr einzusetzen, wegen der immer noch vorhandenen Probleme nicht erreichen werde, sagte Buchner jetzt bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Mehr als 546 Doppelwagen, Viertelzug genannt, weil ein Zug aus maximal acht Wagen besteht, könne das Unternehmen nicht gleichzeitig einsetzen. Deshalb werde es die Verstärkerzüge auf der S 1(Wannsee-Oranienburg) und S 5 (Strausberg Nord-Spandau) auch in Zukunft nicht geben. Sollte der BER-Flughafen eines Tages eröffnen, seien die für einen Zehn-Minuten-Verkehr erforderlichen Fahrzeuge aber vorhanden, versprach Buchner.

Weil sich auch die Bestellung von neuen Fahrzeugen wegen der durch den Senat verzögerten Ausschreibung des Betriebs für den Ring verspätet, prüft eine Arbeitsgruppe derzeit, wie die Fahrzeuge der älteren Baureihen 480 und 485, die 2018 ausgemustert werden müssten, noch etwa fünf weitere Jahre eingesetzt werden können, sagte Buchner weiter. Die Lieferung der knapp 200 neuen Doppelwagen, die benötigt werden, zieht sich über das Jahr 2020 hinaus. Am Ende dieses Jahres will die S-Bahn zumindest die Herzen ihrer eingefleischten Fans erobern: Dann soll zum ersten Mal seit 2008 auch wieder ein Weihnachtszug unterwegs sein.

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