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Berlin: Wahlergebnis bei Anwälten gefälscht

Beim Versorgungswerk der Berliner Rechtsanwälte hat es einen Wahlbetrug gegeben. Das räumt die Präsidentin des Versorgungswerks, Anne Klein, in einem Mitgliederschreiben vom 5.

Beim Versorgungswerk der Berliner Rechtsanwälte hat es einen Wahlbetrug gegeben. Das räumt die Präsidentin des Versorgungswerks, Anne Klein, in einem Mitgliederschreiben vom 5. Juli ein. Klein, die 1989 bis 1991 dem rot-grünen Senat angehörte, informiert darin die Mitglieder des Versorgungswerks über eine „Berichtigung“ des Wahlergebnisses zur dritten Vertreterversammlung. Das Versorgungswerk ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts. Es verwaltet ein Vermögen von fast 120 Millionen Euro, aus dem Berliner Rechtsanwälte ihre Altersversorgung bestreiten wollen. An der Wahl der Vertreterversammlung hatten über 1200 Anwälte teilgenommen. Doch bislang hat nur ein Mitglied des Versorgungswerks, der Anwalt Marc Wesser, Kleins Brief mit der Information über „Manipulationen“ an dem Wahlergebnis so ernst genommen, dass er von Klein Aufklärung verlangt. Die Präsidentin berichtet, es habe Wochen nach der Wahl vom 3. April Hinweise auf „Unregelmäßigkeiten“ bei der Auszählung gegeben. Die festgestellten Manipulationen hatten laut dem Präsidentinnen-Brief zwei fristlose Kündigungen zur Folge. Dabei handelt es sich offensichtlich um eine Mitarbeiterin und einen Mitarbeiter der Geschäftsstelle, die das Ergebnis der April-Wahl manipuliert hatten. Die Wahl wurde am 19. Juni wiederholt. Wesser vermutet, dass die April-Wahl zuungunsten einer Liste junger Anwälte manipuliert worden ist, die gemeinsam Verbandspolitik machen wollten. Klein sprach von einem „unglaublichen Vorgang“. Doch die Angelegenheit sei von einem externen Juristen begutachtet worden und inzwischen aufgeklärt. „Wir haben nichts zu verbergen und unseren Mitgliedern alle Fakten offen gelegt“, sagte die Verbandspräsidentin. Das Versorgungswerk funktioniere brillant. wvb.

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