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Berlin: Wall bedankt sich auf Plakaten

Unternehmer will öffentlich an Ex-BVG-Direktor Piefke erinnern

Der Stadtmöbel und Toilettenanlagen herstellende Unternehmer Hans Wall ist erschüttert. Kein hochrangiger Senatsvertreter sei zu der Trauerfeier für den am 2. August gestorbenen ehemaligen BVGDirektor Joachim Piefke gekommen. Dabei habe Piefke so viel für die Stadt geleistet. Jetzt will Wall auf seine Art an Piefke erinnern. Von heute an lässt er in 200 der 2500 BVG-Wartehallen, deren Werbeflächen er vermarktet, Plakate mit Piefkes Kopf kleben. „600 Wall-Mitarbeiter danken für Ihr Vertrauen – Zum Tod von Mr. BVG“ wird darauf stehen. Denn auch Wall verdankt Piefke viel. „Ohne ihn gebe es keine Wall AG“, sagt deren Gründer.

Wall hatte 1984 von der BVG, deren Chef Joachim Piefke damals war, nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für das Aufstellen von 1000 Wartehallen erhalten, die durch das Anbringen von Werbeplakaten finanziert werden. Nach diesem Konzept arbeitet Wall bis heute. In Berlin und Brandenburg beschäftigt das Unternehmen nach Walls Angaben inzwischen knapp 400 Mitarbeiter, weltweit sind es etwa 600.

Ausschlaggebend sei neben dem Angebot ein Besuch Piefkes am damaligen – kleinen – Produktionsstandort von Wall im badischen Ettlingen gewesen. Piefke habe sich dort die Modelle angesehen – und für West-Berlin dann doch etwas Besonderes gefordert. „Sie können alles haben, aus Gold, Silber oder Diamanten“, habe Wall geantwortet. Bei der gleichen Frage beim französischen Konkurrenten JC Decaux sei Piefke dagegen geantwortet worden: „Was gut ist für Paris, reicht auch für Berlin.“ Damit war Wall im Berlin-Geschäft.

Piefke erhielt nach seinem Ausscheiden aus der BVG bei Wall einen Vertrag, was damals umstritten war. Wall verteidigt ihn noch heute. Auf Piefkes Erfahrungen habe er nicht verzichten wollen. Das erste Plakat will Hans Wall heute selbst anbringen. kt

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