zum Hauptinhalt

Berlin: Warmer Regen und viel Wind

Sturmböen über Berlin, Ausnahmezustand bei der Feuerwehr: Pausenlos waren gestern die Hilfskräfte im Einsatz. Um 15.

Sturmböen über Berlin, Ausnahmezustand bei der Feuerwehr: Pausenlos waren gestern die Hilfskräfte im Einsatz. Um 15.04 Uhr fuhr die U1 vor dem Bahnhof Podbielskiallee gegen einen umgestürzten Baum. Die Schäden am Zug waren gering, weil der Fahrer etwas ahnte und langsam fuhr: "Die Kollegen wissen, dass auf diesem Streckenabschnitt manchmal Bäume umkippen", sagte eine Sprecherin der BVG. Der Fahrstrom wurde sofort abgeschaltet.

Danach führte BVG-Personal die Fahrgäste zu Fuß über die Gleise zum Bahnhof. Den Zug schoben BVGer per Hand zum Bahnhof Dahlem Dorf zurück. Auch die Straßenbahn war betroffen. Von 18 bis 19 Uhr ruhte im Wedding der Verkehr auf der Linie 23 und 24, weil ein Baum an der Ecke Osloer Straße / Prinzenallee auf die Gleise gestürzt war; zudem mussten mehrere BVG-Buslinien umgeleitet werden, weil etliche Bäume umgestürzt waren.

Tagsüber hatten die Meteorologen vom privaten Wetterdienst Meteomedia einen neuen Wärmerekord für Januar gemeldet - und ein neuer Winteranlauf ist nicht in Sicht. Heute soll es etwa 12 Grad warm werden. Doch nicht nur die Temperaturen erreichten gestern extreme Werte, auch Wind und Regen ließen die Statistiker aufhorchen: 5,4 Liter pro Quadratmeter gingen zum Beispiel in Spandau innerhalb weniger Minuten als plötzlicher Sturzbach nieder, die Sturmböen erreichten die Stärke 10, das sind bis zu 100 Kilometer pro Stunde. Schuld an dem wechselhaften Wetter waren zu Wochenbeginn die Ausläufer des Tiefs Jennifer, die gestern Berlin überquerten.

Stürmisch sollte auch die Nacht zu Dienstag werden, prophezeite Meteomedia-Mann Thomas Globig schon am Nachmittag. "Es geht sehr turbulent weiter", sagte er. Heute soll es zunächst am Vormittag trübe sein, Wind, Regen und Wolken also; aber es soll nicht so plötzlich kräftig schütten wie gestern. Der Nachmittag könnte dann etwas freundlicher werden. Wenn die Sonne hin und wieder an den Wolken vorbeischeinen kann, dann ist daran das neue Hoch "Bert" schuld.

Einen richtigen "Hochwinter" jedoch wird es in (für Meteorologen) absehbarer Zeit kaum mehr geben. Nicht so lange Jennifer die Kanarenluft über ganz Europa heftig kreisen lässt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false