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Berlin: Warschauer Bischof mahnt auf Gedenkgottesdienst zur Versöhnung

"Selig sind die Barmherzigen" - mit der fünften Seligpreisung aus der Bergpredigt eröffnete gestern Morgen Pfarrerin Sylvia von Kekulé den Gottesdienst zum Gedenken an den Beginn des 2. Weltkriegs vor 60 Jahren.

"Selig sind die Barmherzigen" - mit der fünften Seligpreisung aus der Bergpredigt eröffnete gestern Morgen Pfarrerin Sylvia von Kekulé den Gottesdienst zum Gedenken an den Beginn des 2. Weltkriegs vor 60 Jahren. Neben dem lutherischen Bischof Ryszard Borski aus Polen hatte sich auch Bundeswehr-Prominenz in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eingefunden: Generalinspekteur Hans-Peter von Kirchbach, General Hans-Otto von Budde und Superintendent Werner Krätschell, Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland für die Bundeswehrseelsorge in den neuen Ländern.

Höhepunkt der schlichten Feier war die Predigt des Warschauer Bischofs. Dieser erinnerte daran, dass Gott den Kriegen ein Ende mache - auch in den Herzen der Menschen. Vor rund 50 Gottesdienstbesuchern, darunter einige Bundeswehrsoldaten in Uniform, sagte er gemäß Psalm 46,10: "Gott zerstört die Waffen." Eine Aussage, die einen problematischen Zusammenhang zwischen dem Handeln Gottes und dem Geschehen in der Welt herstellt: Warum verhindert Gott nicht gleich den Krieg, könnte man fragen. Dieses Thema berührte Bischof Borski jedoch nicht. Ihm ging es vielmehr um Gedenken und Versöhnung, insbesondere die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen. Gott bringe Menschen zusammen und zeige darin, dass Friede seine Absicht sei. Gedenken führe in die Vernantwortung für die Zukunft: "Laßt uns zu Friedensbringern werden", forderte der Bischof.

Im Anschluss wurde eine Ausstellung mit Werken des polnischen Künstlers Ryszard Zajac eröffnet. Die Holzplastiken - der Künstler selber versteht sie als "Fenster zum Glauben" - sind noch bis zum 30. September in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz zu sehen.

rfi

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