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Berlin: Wartegebühr bleibt

Taxifahrer demonstrierten am Flughafen Tegel

Chaotische Szenen auf den Straßen des Innenrings und vor dem Flughafen Tegel, hie und da eine Pöbelei und ein erfolgreicher Boykott – das ist die Bilanz der gestrigen Proteste der Taxifahrer gegen eine Gebühr von 70 Euro pro Jahr, die seit gestern auf dem neuen Warteplatz „P4“ erhoben wird. Aufgerufen hatten der Taxiverband, die Innung und die Interessengemeinschaft Taxigewerbe. Befürchtungen, dass die Aktion in einem „Taxikrieg“ sich streitender Fahrer enden würde, trafen nicht ein. Dafür blieb der „P4“ weitgehend leer. Wegen des Boykotts dieses Warteplatzes stauten sich die Taxen teilweise auf dem Zufahrtsgelände und behinderten den übrigen Verkehr.

„Die Flughafengebühr bringt das Fass zum Überlaufen“, sagte Jürgen Hein von der Interessengemeinschaft. Viele Fahrer wirtschafteten am Rande des Existenzminimums. Die Gebühr sei da einfach zu viel. Hein argwöhnt zudem, dass die Flughafengesellschaft den Betrag von 70 Euro bald hochschrauben wird. Taxen dürften anderen öffentlichen Verkehrsmitteln gegenüber nicht benachteiligt werden, sagt er. Es sei zu befürchten, dass als nächstes auch die Deutsche Bahn, Hotels und Bezirksämter für Warteplätze kassieren wollen. Am Morgen hatte CDU-Fraktionschef Steffel die Protestierenden besucht. Die CDU will die Gebühr im Abgeordnetenhaus kippen. Die Flughafengesellschaft beharrt auf die Gebühr. „Die Taxifahrer werden sich nicht durchsetzen“, sagte deren Sprecherin Rosemarie Meichsner. Ohne den „P4“ hätten die Taxen nicht genug Platz. „Man kann nicht den ganzen Tag im Kreis fahren“, sagte Meichsner. Der neue Warteplatz sei extra gebaut worden, um die Situation zu entspannen. In den Ausbau des Platzes, Toiletten und einen Kiosk für die Fahrer sei eine Million Euro investiert worden. tob

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