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Im Konzerthaus am Gendarmenmarkt wird „Dornröschen“ gegeben – eine farbenprächtige Möglichkeit, die Stunden bis zur Bescherung harmonisch zu gestalten.

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Warten auf die Bescherung: Weihnachtsmann, komm!

Nur noch wenige Stunden sind es bis zur Bescherung. Doch die können für Kinder verdammt lang werden. Zum Glück gibt es genügend Möglichkeiten, diese Zeit zu verkürzen.

Das letzte Türchen also, der 24. Dezember. Adventskalender bieten da stets Besonderes, ein buntes Bildchen, ein Täfelchen Schokolade, ein Spielzeug wie zuvor, nur größer diesmal, Vorgriff auf die Präsente. Doch genau da liegt das Problem: Solch ein Appetithappen hält nicht lange vor, stillt kindliche Ungeduld minutenweise, dann geht das Gezappel und Getrappel wieder los, unterbrochen von Anfällen lähmender Langeweile.

Ja, die Überbrückung der Stunden vor der Bescherung ist eine pädagogische Herausforderung, nicht nur für Familie Hoppenstedt, und der Gedanke an die erhoffte Gemütlichkeit des Abends verpufft allzu oft angesichts der Hektik des Nachwuchses. Gottlob, es gibt erprobte Möglichkeiten zu dessen Ablenkung. Besonders bildungsbeflissene Eltern könnten die Aufmerksamkeit ihrer Kleinen etwa auf die Internetseite des in Berlin ansässigen Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer lenken, der Weihnachtsgrüße in 70 Sprachen zusammengestellt hat, in Zeiten der Globalisierung ein dankenswerter Service und sogar Lateinschülern dienlich: Laetum Festum Nativitatis! Nur: Vielversprechend ist die Methode nicht.

Mehr Erfolg ist in Tierpark und Zoo zu erwarten, und gerade Letzterer hat damit Erfahrung, kindliche Unrast zu zähmen. Man wolle Rudolph, dem Rentier, und seinen Freunden auf ihrer langen Reise vom Nordpol ein Stück entgegengehen, wird für den geführten Weihnachtsspaziergang geworben. Es geht zu Tieren, die irgendwie mit der Weihnachtsgeschichte oder dem polaren Lebenskreis des Weihnachtsmannes zusammenhängen, das mögliche Spektrum reicht also von Kamel und Esel bis zu Eisbär und Pinguin, mit dem Höhe- und Schlusspunkt bei Rudolf: die Fütterung der Rentiere.

So auf eiskalte Vergnügen eingestellt könnte man sich und den quengelnden Sprösslingen Schlittschuhe unterschnallen und sich auf eine der Eisbahnen wagen, groß ist die Auswahl aber nicht, viele Anlagen sind an diesem Sonnabend geschlossen. Als sportliche Alternative bieten sich einige Stadtbäder fürs Schwimmvergnügen an – angesichts der Kalorienflut den Festtage ein doppelt sinnvoller Zeitvertreib.

Wer es dennoch vorzieht, im Trockenen und Warmen zu sitzen und sich dabei gleich festlich einstimmen will: Die Filmbranche hat auch für diese Saison wie gewohnt neue Weihnachtsfilme geliefert, und in einigen Kinos kann man sie am Heiligabend auch noch sehen. Diesmal heißen die Hauptkonkurrenten „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“ nach dem Buch von Cornelia Funke und der Animationsfilm „Arthur Weihnachtsmann“.

Und auch im Kindertheater lässt sich die Vorfreude des Stammpublikums etwas kurzweiliger gestalten. Im Konzerthaus am Gendarmenmarkt etwa sticht sich Dornröschen die Finger wund. Nach dem alten Märchen schufen der italienische Komponist Ottorino Respighi und sein Textdichter Gian Bistolfi 1916 ihr Stück „Die schlafende Schöne im Walde“, das erst als Marionettentheater, dann als Oper auf die Bühne kam und in einer Bearbeitung eigens für Berlin gezeigt wird – mit einer guten blauen und einer bösen grünen Fee, mit König und Königin, Prinz und Prinzessin, mit Nachtigall, Kuckuck, Fröschen, Katze und Spinne. Nur Rentiere sind keine dabei. Wer das Schauspiel heute verpasst hat: Morgen gibt es um 16 Uhr noch einmal eine Aufführung.

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