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Berlin: Warten lohnt sich

Susanne ViethEntus über das neue Schulgesetz Wer hat nicht alles diskutiert über das neue Schulgesetz: Erst Schwarz-Rot, dann Rot-Grün-Gelb, zuletzt Rot-Rot. Jahrelang wurde der Entwurf hin und her gewendet.

Susanne ViethEntus

über das neue Schulgesetz

Wer hat nicht alles diskutiert über das neue Schulgesetz: Erst Schwarz-Rot, dann Rot-Grün-Gelb, zuletzt Rot-Rot. Jahrelang wurde der Entwurf hin und her gewendet. Zwischendurch kam erst ein neuer Senator, dann Pisa – und jetzt endlich tritt der Entwurf den Gang durch die Gremien an. Hat die jahrelange Diskussion genützt? Hat sie. Der Kern des Gesetzes blieb erhalten, der eine neue Art von Lehranstalt zum Ziel hat: Eine selbständige Schule, die weniger gegängelt wird durch Bezirksfürsten und Schulaufsichtsbeamten. Dies hätte man schon 1998 haben können. Was man damals nicht politisch hinbekommen hätte, sind die neuen Anforderungen an Qualitätskontrolle und -entwicklung. Noch vor zwei Jahren gab es einen Aufschrei unter den Pädagogen, sobald so etwas wie vergleichende Leistungsmessungen auch nur angesprochen wurden. Erst die Mathematik-Studie Timms und der weltweite Pisa-Vergleich ebneten den Weg zu dem, was jetzt wie selbstverständlich im Entwurf steht: Vergleichsarbeiten und zentrale Prüfungen nach der zehnten Klasse. Diese Neuerungen gegenüber den ersten Entwürfen trösten über die Verzögerungen hinweg, die das Gesetz durch zwei Regierungswechsel erlebte. Jetzt aber darf es keine weiteren Verzögerungen mehr geben. Sollte die PDS sich jetzt plötzlich wieder auf ihre Basis besinnen und erneut die Einheitsschule ins Spiel bringen, weil sie bemerkt, dass sie ihre bildungspolitischen Utopien in dem vorliegenden Entwurf kaum durchgesetzt hat, ist das Gesetz gescheitert.

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