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Berlin: Was der private Bau den Staat kostet

Steuerzahler trägt Millionen für Gebäude, Straßen, Umsiedlungen

Der Ausbau Schönefelds unter privater Regie wird die öffentliche Hand mehr als 600 Millionen Euro kosten. 496 Millionen Euro müssen allein für die Schienenanbindung und den Bahnhofsbau unter dem neuen Abfertigungsgebäude aufgebracht werden. Nur 240 Millionen Euro sind davon bisher gesichert. Der Bund, der die Anbindung 1996 zugesagt hatte, will Berlin und Brandenburg anteilig an diesen Kosten beteiligen. Die Länder müssten dann jeweils 37 Prozent der fehlenden Summe aufbringen.

Pläne der Gesellschafter, zumindest den Bau des Bahnhofs von den neuen Eigentümern finanzieren zu lassen, ließen sich nicht durchsetzen. Der Bau wird teuer, weil der Bahnhof in einer Tiefe von 18 Metern angelegt wird. Die Keller des Flughafens selbst liegen eine Etage darüber. Überlegungen, den Bahnhof zu einer Kopfstation zu machen, um Kosten zu sparen, hat man nicht weiter verfolgt. Damit wird eine Gleisverbindung vom Außenring bei Mahlow bis zur Görlitzer Bahn bei Grünau gebaut.

Für den Straßenausbau zum Flughafen sind 76 Millionen Euro vorgesehen, wobei der Bau der Autobahn A 113 am Teltowkanal entlang nicht berücksichtigt ist. Er war schon vor der Standortentscheidung für Schönefeld beschlossen worden und wird vom Bund bezahlt.

Weitere 32,7 Millionen Euro müssen die Altgesellschafter für die Umsiedlung von Diepensee und und teilweise Umsiedlung von Selchow aufbringen. Sie kosten insgesamt 81,8 Millionen Euro.

Vom Verkaufspreis in Höhe von 290 Millionen Euro tilgen die Gesellschafter die Kredite für das Baufeld Ost, das für den Flughafenausbau nicht mehr benötigt wird. Mit weiteren Einnahmen vom Flughafen – außer den Steuern – können sie erst nach 51 Jahren rechnen, wenn die Konzessionslaufzeit, die insgesamt 99 Jahre beträgt, verlängert wird. kt

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