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Berlin: Weddinger Todesschütze: Anklage will Höchststrafe

Zwölf Mal schoss Mehmet Y. in ein mit fünf Personen besetztes Auto.

Zwölf Mal schoss Mehmet Y. in ein mit fünf Personen besetztes Auto. „Er hat mit unglaublicher Kaltblütigkeit das Leben einer Familie zerstört“, sagte die Staatsanwältin am Mittwoch in ihrem Plädoyer. Y. habe sich drei Monate nach der Scheidung an der Familie seiner Ex-Frau rächen wollen, weil er sie für die Trennung verantwortlich machte. Wegen zweifachen Mordes sowie dreifachen Mordversuchs forderte die Anklägerin lebenslange Haft gegen den Todesschützen. Zudem beantragte sie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Damit wäre eine Freilassung auf Bewährung nach 15 Jahren ausgeschlossen.

Der 25-Jährige lauerte der Familie laut Anklage am 4. August 2011 in Wedding auf. Als seine Ex-Frau Feride, ihre Mutter, ihr Bruder, ihre Schwester und ihr Schwager zur Ausländerbehörde fahren wollten, sei er von hinten an den Wagen herangetreten. „Er hat das Feuer eröffnet, um alle Personen im Auto zu töten“, sagte die Staatsanwältin. Er schoss auf den 27-jährigen Bruder, dann die Frauen auf der Rückbank. Die 25-jährige Ex-Frau blieb unverletzt, weil sich ihre Mutter über sie geworfen hatte. Die 45-Jährige starb im Kugelhagel. Ferides 22-jährige Schwester starb in einer Klinik.

Der Angeklagte hatte die Schüsse zugegeben. Doch er stellte sich als Opfer dar, sprach von angeblichen Bedrohungen durch die Familie seiner Ex-Frau. Die Waffe habe er zum Selbstschutz gekauft, keinesfalls töten wollen. Die Staatsanwältin aber geht von zwei Mordmerkmalen aus: Heimtücke und niedrige Beweggründe. Aus der Liebe zur Frau sei grenzenloser Hass geworden. Der Prozess geht am Freitag weiter. K.G.

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