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Berlin: Wegen Bakterien im Flughafensee sollte man besser aufs Baden verzichten

Im Flughafensee sollte derzeit besser nicht gebadet werden. Wasserproben haben eine hohe Belastung von fäkaler Verunreinigung ergeben.

Im Flughafensee sollte derzeit besser nicht gebadet werden. Wasserproben haben eine hohe Belastung von fäkaler Verunreinigung ergeben. Die Konzentration so genannter coliformer und E.coli Bakterien habe die Grenzwerte der EU-Richtlinien überschritten, so dass nicht sicher ist, ob das Baden in diesem See gesundheitsschädlich ist oder nicht. Der Halensee dagegen wurde gestern Abend wieder für "sauber" erklärt. Auch hier lagen die Grenzwerte in den vergangenen Tagen höher als erlaubt. Die Empfehlung, diese Badeseen zu meiden, ist nach Auskunft des Landesamtes für Arbeits- und Gesundheitsschutz aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes ergangen. "Ein Badeverbot muss meist nicht ausgesprochen werden", sagte Robert Rath, Sprecher beim Landesamt.

Diese Empfehlungen können sich bei den sommerlichen Temperaturen allerdings täglich ändern. Vor allem der Halensee ist ein Problemfall. Obwohl bereits mehrere Verschmutzungsquellen beseitigt wurden, liegen seine Bakterienwerte häufig über den EU-Richtwerten. Nach Auskunft von Peter Schirmer, bei der Senatsumweltverwaltung zuständig für den Boden- und Gewässerschutz, wurden bisher drei Ursachen gefunden, die den Badespaß im Halensee getrübt haben. "Da gab es zunächst einen Notüberlauf im Kanalsystem der Wasserwerke, wodurch Schmutz in den See gelangte", erzählt Schirmer. Das sei ebenso beseitigt worden, wie die Verunreinigung durch Fäkalien, die vermutlich von Reisebussen stammten. "Einige Busfahrer haben offenbar ihre Chemietoiletten auf dem nahen Avus-Rastplatz entleert", sagte Schirmer. Das sei aber seit den strengeren Kontrollen durch die Umweltverwaltung keine Ursache mehr für die Halensee-Verschmutzung. "Was bleibt, ist die Verunreinigung durch Schmutz und Staub der Autobahn, der bei Regen eingespült wird", räumt Schirmer ein.

Um die Badewasserqualität der Berliner Seen zu gewährleisten, entnehmen die Mitarbeiter des Landesamtes alle 14 Tage Wasserproben, weitere Gewässer werden aus Vorsorgegründen einmal im Monat überprüft. Untersucht wird die Wasserfärbung, die Sichttiefe und der Geruch des Wassers. Außerdem überprüfen die Fachleute das Umfeld der Badestelle auf Abfall, Unrat oder Ölvorkommen. Im Labor folgen Tests auf Nitrit- und Nitratgehalt, auf Ammonium und Chlorid. Sobald bestimmte Anforderungen der EU-Richtlinien nicht mehr eingehalten werden können, spricht die Behörde Empfehlungen oder Badeverbote aus.

se

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