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Weiternutzung Tempelhof: Bausenator will nicht mehr Polizei im Flughafen Tempelhof

Nach Tagesspiegel-Recherchen diskutierte die Stadtverwaltung einen Umzug der Polizeidirektion Friesenstraße ins Flughafengebäude. Bausenator Andreas Geisel dementierte dies. Seine Behörde hat andere Pläne mit dem Gebäude.

Bausenator Andreas Geisel (SPD) hat sich von Plänen für eine ausgeweitete Nutzung des einstigen Tempelhofer Flughafengebäudes als Behördensitz distanziert. „Solche Pläne gibt es in meiner Verwaltung nicht“, erklärte er am Dienstag. Nach Tagesspiegel-Informationen hingegen wurden derartige Pläne in der Verwaltung durchaus diskutiert. Wie am Mittwoch berichtet hatte der stellvertretende CDU-Fraktionschef Stefan Evers sich beunruhigt über „Verlagerungspläne“ geäußert, die dem Ausbau des Airport-Gebäudes zu einem Gründerzentrum widersprechen würden, wie es die CDU will.

Dem widersprach Geisel am Mittwoch. Derartige Behauptungen „entbehren jeder Grundlage“, ließ er verbreiten (den Wortlaut seiner Presseerklärung lesen Sie HIER).

Evers begrüßte die Stellungnahme des Bausenators, blieb allerdings bei seiner Darstellung: „Nachdem ich aus mehreren Senatsverwaltungen von den Verlagerungsplänen für das Flughafengebäude gehört habe, war ich durchaus beunruhigt“, sagte er auf Anfrage. Dies deckt sich mit gleichlautenden Aussagen aus Verwaltungskreisen gegenüber dem Tagesspiegel. Demnach wurde geprüft, ob die Polizeidirektion aus der Friesenstraße genug Platz in den vielen leer stehenden Büroflächen des Airport-Gebäudes hätte.

Das Dilemma des Senats besteht darin, dass sowohl das Airport-Gebäude als auch die vielen Altbauten auf dem Kasernengelände an der Friesenstraße dringend saniert werden müssen, aber niemand so recht weiß, woher die vielen Millionen für diese Arbeiten kommen sollen.

Nachdem Geisels Verwaltung am Dienstag die Tagesspiegel-Anfrage zur den Umnutzungsplänen ausweichend beantwortet hatte, legte sich Geisel am Mittwoch fest: „Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt verfolgt weiterhin das bisherige Nutzungskonzept. Dies sieht eine Entwicklung weiter Teile des Gebäudes für die Kreativ- und Bildungswirtschaft vor.“ Eine Ausweitung der Behördennutzung sei nicht vorgesehen. Die CDU begrüßte das und zeigte gegenüber dem Senator ihres Koalitionspartners Verständnis: „Ich beneide Senator Geisel nicht um die Vielzahl unerledigter Hausaufgaben, die Michael Müller ihm hinterlassen hat. Da kann man schon einmal den Überblick verlieren“, sagte Evers.

Die Unruhe ist vor dem Hintergrund der unklaren Zukunft des Airports sowie der „Tempelhof Projekt GmbH“ zu sehen. Die Firma hatte ursprünglich den Auftrag, die Ränder des Tempelhofer Feldes mit Wohnhäusern zu bebauen. Diese Pläne des heutigen Regierenden Bürgermeisters Müller scheiterten am Bürgerbegehren zur Erhaltung der beliebten Freifläche in ihrer gegenwärtigen Gestalt.

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