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© dpa

Wintermärchen: Ganz in Weiß ins neue Jahr

Weiße Weihnacht war den Berlinern in diesem Jahr nicht vergönnt – aber nun gibt es immerhin ein weißes Silvester. Doch der Schneefall verursacht Unfälle und Verspätungen. Und die Polizei hat es noch mit anderen Zwischenfällen zu tun.

Weiße Weihnacht war den Berlinern in diesem Jahr nicht vergönnt – aber nun gibt es immerhin ein weißes Silvester. Am Mittwochvormittag stapften die Berliner durch bis zu vier Zentimeter hohen Neuschnee, Donnerstag soll es kräftig weiterschneien, bis ins neue Jahr hinein. Es bleibt weiter glatt. Die einen freut es, dass die Stadt hell leuchtet, die anderen kommen ins Rutschen: Die Fahrer von BVG- Bussen und Autos werden auch Donnerstag früh wieder Schwierigkeiten haben. Die S-Bahn kämpfte derweil – wie schon im vorigen Jahr – mit Weichenstörungen.

Vor allem am Mittwochvormittag wurde die Polizei häufiger wegen Unfällen gerufen als sonst: Zwischen 10 und 11 Uhr gab es 53 Unfälle, von 11 bis 12 waren es 36, die Stunde darauf krachte es 27 Mal. Auf den Berliner Flughäfen verursachte der Schneefall mehrere leichte Verspätungen von rund 20 Minuten, sagte Flughafensprecher Leif Erichsen. In Tegel mussten einige Passagiere aber bis zu eine Stunde warten, bis ihre Maschine abhob – immer wieder mussten Schneeräumfahrzeuge die Startbahnen frei machen, die Flugzeugtragflächen vor dem Start enteist werden.

Für die Weichenstörungen in Neukölln und Babelsberg fand die S-Bahn keine Erklärung. Allerdings hatte bereits vor Tagen hatte der Betriebsrat des Unternehmens, wie berichtet, vor unzureichenden Wintervorbereitungen bei den Gleisanlagen gewarnt. Das bestritt die S-Bahn jedoch umgehend.

200 Kilometer südlich der Stadt fiel der Niederschlag als Regen – doch Berlin bleibt das Winterwetter erhalten, heißt es beim Wetterdienst Mowis. Tags soll es in der Stadt leichte Minusgrade geben, und am Sonntag dann soll der Himmel aufreißen: blauer Himmel, weiße Stadt.

Trotz Schnees und Glätte werden die Berliner draußen knallen. So geben Polizei und Feuerwehr jetzt wieder Tipps zur Brandprävention. So sollte man seine Wohnung in der Silvesternacht vor Feuer schützen: Holzmöbel, Plastikplanen und Pappkartons sollten von Balkonen geräumt werden, damit Raketen kein Unheil anrichten können. Jedes Jahr hatte es so ausgelöste Wohnungsbrände gegeben – denn Flammen auf dem Balkon lassen schnell die Scheiben bersten, und dann kann das Feuer ins Innere übergreifen. Angesicht des Schnees auf den Dächern ist Feuerwehrpressesprecher Jens-Peter Wilke zufolge die Wahrscheinlichkeit geringer, „dass eine auf einem Dach landende Rakete einen Brand auslöst.“

Knapp 2000 Kracher hat die Polizei am Mittwoch bei Kontrollen beschlagnahmt. Fast jede sechste der 700 überprüften Pyrotechnik-Verkaufsstellen wurde beanstandet. Die Beamten schrieben elf Strafanzeigen, davon fünf wegen Überschreitung der zulässigen Lagermenge, fünf wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz und eine wegen Widerstands – der Händler wehrte sich. Erfolgreich war die Polizei in Kreuzberg: Nachdem ein 39-jähriger auf der Straße mit verbotener Schreckschussmunition herumballerte, wurde seine Wohnung durchsucht. Beamte fanden dort 1300 verbotene Böller aus Polen, 600 Schuss Vogelschreckmunition, drei Schreckschusswaffen, eine scharfe Pistole und 20 Tütchen Drogen. Die Bundespolizei stellte auf dem Grenzübergang auf der Frankfurter Stadtbrücke allein am Dienstag bei Kontrollen über 1000 Polenböller sicher.

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