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Winterwetter: Rentner starb nach Sturz auf Glatteis

Die Glätte auf Berlins Straßen hat jetzt ein erstes Todesopfer gefunden. Die Zahl der Unfälle in Berlin hat in den vergangenen Wochen stark zugenommen. Inzwischen werden vielerorts Bürger aktiv, die Gehsteige wieder passierbar zu machen.

Ein 75-jähriger Mann ist nach einem Sturz auf Glatteis gestorben. Wie die Polizei am Montag mitteilte, erlag der Rentner am Sonntag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Der Mann war eine Woche zuvor in Zehlendorf in der Straße An der Rehwiese ausgerutscht und gestürzt, als er sein Auto vom Schnee befreien wollte.

Infolge des Glatteises hat in den vergangenen Wochen die Zahl der Unfälle stark zugenommen. Viele Menschen tragen Knochenbrüche davon; in den Rettungsstellen und chirurgischen Praxen herrscht entsprechend Hochbetrieb. Im Unfallkrankenhaus Marzahn schätzt man, dass sich die Zahl der Patienten in der Notaufnahme verdreifacht hat. Allerdins regen sich jetzt an vielen Orten in der Stadt Initiativen, die Bürgersteige wieder passierbar zu machen.

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Am Montag starteten überall Eisbeseitungsaktionen. Das landeseigene Berliner Immobilienmanagement (BIM) bat 160 Kräfte vor landeseigenen Gebäuden an Schneeschieber und Hacken. Erneut leisteten Strafgefangene ihren Dienst: Vor dem Rathaus Schöneberg klopften fünf Inhaftierte aus dem Gefängnis Hakenfelde am Montagmittag Eis. Und Montagabend wollten Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehren in Wedding und Rudow Eispickeldienste vor Seniorenwohnstätten leisten. Die AG City hat alle Händler, Hausverwaltungen, Immobilieneigentümer und Anwohner an Kurfürstendamm und Tauentzienstraße dazu aufgerufen, sich am Mittwoch ab 9 Uhr an einer gemeinsamen Schnee- und Eisaktion zu beteiligen.

Dafür sollten alle Helfer die grauweißen Überreste nahe von Kreuzungen, Einmündungen oder Straßenrändern ohne Parkhäfen sowie nahe dem Fahrbahnrand der Straße abkippen. Nicht aber unter Bäumen oder dicht an Laternen. Fahrzeuge der Stadtreinigung werden Eisstücke und Matschhaufen gratis entsorgen, am Mittwoch bis 16 Uhr und Donnerstag nach Bedarf. "Das soll eine Gemeinschaftsaktion werden, die auch Spaß macht", sagt Jennifer Woelki, die Geschäftsstellenleiterin der AG City. Man kooperiere seit Jahren mit der BSR, sagt Woelki - die liefert sogar Schippen und Schieber zugunsten des eisfreien Boulevards. Auf dem Breitscheidplatz wird am Mittwoch ein BSR-Wagen Gerätschaften ausleihen.

Bereits am Montag sandte die BIM 160 Angestellte zu zwei Polizeidienststellen in die Tempelhofer Götzstraße und in die Ruppiner Chaussee in Reinickendorf. Die dort eingesetzten Hausmeister und Pförtner sind sonst nicht für Eis- und Schneebeseitigung zuständig. "Da der beauftragte Winterdienst nicht so schnell seine Leistung bringt, wie wir uns das vorgestellt haben, werden diese Kräfte aus dem Landesbetrieb für Gebäudebewirtschaftung nun beschäftigt", sagt BIM-Mitarbeiter Karsten Riebe. Bereits am Freitag waren sie am Zwickauer Damm in Rudow tätig, am Dienstag werden sie vor der Polizeidirektion 6 in der Friedrichshagener Bölschestraße die Wege freimachen. Rund 175 landeseigene Liegenschaften sollen so wieder gefahrlos begehbar gemacht werden. Auch der Fußgängerverein Fuss e.V. schippte.

Da es Mitte der Woche tagsüber Plusgerade gibt und dann wieder Kältegrade, muss aber damit gerechnet werden, dass sich wieder neues Eis bildet.

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