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Berlin: "Wir für Spandau": Alle wollen Spandau fegen

Geschäftsleute, Gastwirte, Hausbesitzer und Kommunalpolitiker zogen gestern den "Blaumann" an und griffen zum Besen. Unter dem Motto "Wir für Spandau" fegten sie für die geplante "Aktion saubere Altstadt" auf den Straßen.

Geschäftsleute, Gastwirte, Hausbesitzer und Kommunalpolitiker zogen gestern den "Blaumann" an und griffen zum Besen. Unter dem Motto "Wir für Spandau" fegten sie für die geplante "Aktion saubere Altstadt" auf den Straßen.

Vom 5. Juli an werden dann Arbeitslose für Sauberkeit in der Fußgängerzone sorgen. "Damit wollen wir auch die Mitbürger sensibilisieren und Arbeitsplätze schaffen", so Mitinitiator Andreas Joslyn, Geschäftsführer des Karstadt-Kaufhauses.

Mit im Boot sind die bisher eher konkurrierenden Vereine AG Altstadt, "Pro Spandau" der Hotel- und Gaststätteninnung sowie der Wirtschaftshof. "Die erste Aktion, bei der alle mit vereinten Kräften mitwirken", sagt Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz (CDU).

Rund 30 000 Mark haben die Beteiligten bisher für die Finanzierung der Sauberkeitsaktion zusammengebracht, weitere Spenden sind willkommen.

Dafür sollen zunächst bis Ende Oktober montags bis freitags von 10 bis 12 und 16 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 10 bis 14 Uhr vier Männer und Frauen auf 630-Mark-Basis mit Besen, Schaufel und Müllbehälter weggeworfene Abfälle beseitigen.

Man versteht sich nicht als Konkurrenz oder Ersatz, sondern als Ergänzung zur Berliner Stadtreinigung. Dass deren regelmäßigen Säuberungseinsätze in der Altstadt nicht ausreichen, wurde in den bezirklichen Gremien schon häufig bemängelt. Beim gestrigen Probeeinsatz der "Blaumänner" reagierten manche Passanten noch skeptisch. "Das sind doch alles Schauspieler", bezweifelte ein Mann die Ernsthaftigkeit der Aktion. Deren Fortsetzung ist dabei bereits vorgesehen. Bewährt sich das Projekt, ist es "erklärtes Ziel", die Aktion vom Winter an als Beschäftigungsaktion mit dem Arbeitsamt fortzusetzen, so Konrad Birkholz.

Zusätzlich ist geplant, in Abstimmung mit den Hausbesitzern die Graffiti von den Altstadtwänden zu beseitigen, kündigte Andreas Joslyn an. Damit diese nicht gleich wieder beschmiert werden, sollen dann künftig nachts zwischen 23 und 4 Uhr private Wachschützer in der Fußgängerzone patrouillieren. Angebote verschiedener Sicherheitsfirmen werden zur Zeit eingeholt. Die Finanzierung der Altstadt-Sheriffs muss allerdings noch geklärt werden.

Wenn am 1. November gleich nebenan am Hauptbahnhof das neue Einkaufszentrum "SpandauArcaden" eröffnet, will die Fußgängerzone mit einem viertägigen Altstadtfest auf sich aufmerksam machen. Bürgermeister Birkholz hofft, dass sich die dortigen Geschäftsleute bis dahin nach jahrelangen Diskussionen endlich auf einheitliche Öffnungszeiten verständigen werden. An frischem Wind soll es bei den nunmehr vereinten Aktivitäten nicht mangeln. Joslyn: "Wir wollen zeigen, dass Spandau aus dem Dornröschenschlaf erwacht".

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