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Berlin: Wochenend und Kanzlerin

Einladung zum Staatsbesuch: Die Bundesregierung lädt wieder zum Tag der offenen Tür ins Kanzleramt und in die Ministerien ein

Wer die Bundeskanzlerin live erleben will, der sollte am Wochenende über sinnvolles Zeitmanagement nachdenken. Sonnabend und Sonntag lädt die Bundesregierung zum mittlerweile achten „Tag der offenen Tür“ ein. Die Bürger können an zwei Tagen durch das Bundeskanzleramt, das Bundespresseamt und sämtliche Ministerien streifen und sich über die Arbeit der Regierung informieren. Für Angela Merkel ist es der erste Tag der offenen Tür im Kanzleramt, und die Kanzlerin sei schon voller Vorfreude, sagte Regierungssprecher Thomas Steg am Donnerstag. Ab 14 Uhr wird Merkel am Sonntag im Park des Bundeskanzleramts sein. „Ich sag’ mal vorsichtig, wer um fünf vor zwei rein will, hat sich taktisch unklug verhalten“ – damit will Steg sagen: Mindestens eine Stunde früher sollte man schon da sein, wenn man die Kanzlerin sehen will. Ob sie sich so volksnah gibt wie ihr Vorgänger Gerhard Schröder, der mit Kindern Tischfußball spielte, wird man sehen. Zeit für Erinnerungsfotos soll es laut Steg genug geben. „Die Kanzlerin wird tun, was sie kann.“

150 000 Besucher kamen im vergangenen Jahr, wenn das Wetter einigermaßen mitspielt, rechnet Steg mit ebenso vielen Besuchern an diesem Wochenende. Um Enttäuschungen zu vermeiden, wies Steg auch darauf hin, dass das Büro der Kanzlerin nicht besichtigt werden kann. Es sei leider unmöglich, die riesigen Menschenmengen in den vier Fahrstühlen rauf und runter zu befördern.

Zum ersten Mal haben die Besucher in diesem Jahr auch die Möglichkeit, den Saal im Haus der Bundespressekonferenz zu besichtigen, zu dem sonst nur Parlamentskorrespondenten Zutritt haben. Hier wird vor der klassischen blauen Wand, die so oft in den Fernsehnachrichten zu sehen ist, eine Pressekonferenz mit sämtlichen Sprechern der Ministerien abgehalten, die Besucher stellen die Fragen.

Bis auf vier Minister, Wolfgang Schäuble und Wolfgang Tiefensee wegen Terminen und Ulla Schmidt und Horst Seehofer wegen Urlaubs (aber nicht gemeinsam, wie der Regierungssprecher betonte) werden alle Kabinettsmitglieder die Besucher in ihren Ministerien persönlich begrüßen und für Gespräche zur Verfügung stehen.

Ein spezielles Motto, unter das die erste große Koalition, die einen Tag der offenen Tür organisiert, das Wochenende stellen möchte, gibt es nicht. Das bisherige Motto „Einladung zum Staatsbesuch“ habe sehr viel Anklang gefunden und sei deshalb beibehalten worden, sagt Steg. Befragungen der Besucher hätten ergeben, dass viele Leute einfach nur einen persönlichen Eindruck bekommen wollten, wie in den Häusern gearbeitet werde. Ein hartes politisches Thema als Motto sei da gar nicht passend. Und so gibt es in allen Ministerien Angebote, die Arbeit hautnah zu erleben: Im Auswärtigen Amt finden Führungen durch das Krisenzentrum der Bundesregierung statt, das Bundesverteidigungsministerium organisiert Live-Videoschaltungen in die Einsatzgebiete der Bundeswehr und zur Internationalen Raumstation ISS. Deren Besatzungsmitglied Thomas Reiter ist nämlich Offizier der Luftwaffe.

www.einladung-zum-staatsbesuch.de.

Lisa Zimmermann

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