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Berlin: Wohnluxus am Denkmal

Wohnhäuser für diesen öffentlichen Ort zu entwerfen, sei "die delikateste Aufgabe, die man sich vorstellen kann - fast das Problem einer eierlegenden Wollmilchsau", gab Senatsbaudirektor Hans Stimmann zu bedenken: Zwei lang gestreckte Bauten sollen das Gelände des Holocaust-Denkmals nach Osten begrenzen, sechs Geschosse haben und für reiche Leute bestimmt sein: Gehobener Luxus als Abschluss des Stelenfelds mit seinen 2 700 Betonblöcken. Falk Jesch von der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) präsentierte am Montag Entwürfe, die dem Anspruch der prominenten Lage gerecht werden.

Wohnhäuser für diesen öffentlichen Ort zu entwerfen, sei "die delikateste Aufgabe, die man sich vorstellen kann - fast das Problem einer eierlegenden Wollmilchsau", gab Senatsbaudirektor Hans Stimmann zu bedenken: Zwei lang gestreckte Bauten sollen das Gelände des Holocaust-Denkmals nach Osten begrenzen, sechs Geschosse haben und für reiche Leute bestimmt sein: Gehobener Luxus als Abschluss des Stelenfelds mit seinen 2 700 Betonblöcken. Falk Jesch von der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) präsentierte am Montag Entwürfe, die dem Anspruch der prominenten Lage gerecht werden. Wettbewerbssieger wurden Julia Tophof + Norbert Hemprich, den zweiten Preis erhielt Klaus Theo Brenner.

Das Bauvorhaben umfasst 109 Eigentumswohnungen in Größen zwischen 90 und 280 Quadratmetern, die nach ihrer Fertigstellung 2004 für etwa 4000 Euro pro Quadratmeter verkauft werden sollen: Das Wohnen in den Ministergärten hat seinen Preis. Die WBM rechnet mit Baukosten von 40 Millio^nen Euro, im Parterre der beiden Wohnblöcke sind eine große Kunstgalerie, Läden und Restaurants vorgesehen. Der Bau soll im Frühjahr 2003 beginnen.

Die Wettbewerbssieger wollten "einen würdigen und neutralen Hintergrund und gleichzeitig eine Angemessenheit des Wohnkomforts" erreichen. Die Häuser sollen mit Wintergärten ausgestattet sein und - im hier abgebildeten Entwurf - durch ihre Rasterwirkung weniger monoton erscheinen. Julia Tophof wollte so jene Distanz schaffen, die das private Wohnen vom öffentlichen Denkmalsgelände abschirmt. Die beiden Häuser werden durch die zur Eberstraße verlängerte Französische Straße getrennt. Die "Französische" heißt in ihrem neuen Teil "Hannah Arendt-Straße", zwischen den Neubauten und dem Denkmal verlaufen die Cora-Berliner- und die Gertrud-Kolmar-Straße. Die Bewohner der angrenzenden Plattenbauten in der Wilhelmstraße wohnen ab 2003 plötzlich in einem Hinterhof. Falk Jesch: "Der schöne Blick ist weg - aber es wird sehr viel ruhiger".

Lo.

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