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Berlin: Wohnungs-Neubau in Wilmersdorf: Bar jeder Vernunft soll umziehen

„Home, Sweet Home!“, heißt die aktuelle Aufführung der Geschwister Pfister in der Bar jeder Vernunft; das Künstlertrio kehrte damit an die Stätte seiner ersten großen Erfolge zurück.

„Home, Sweet Home!“, heißt die aktuelle Aufführung der Geschwister Pfister in der Bar jeder Vernunft; das Künstlertrio kehrte damit an die Stätte seiner ersten großen Erfolge zurück. Die Kleinkunstbühne selbst soll allerdings umziehen: Der Grundstückseigentümer will die Parkpalette an der Wilmersdorfer Schaperstraße, auf der das historische Spiegelzelt seit 1992 steht, für ein Wohnungsbauprojekt abreißen.

Immerhin liegt der geplante Ersatzstandort nur einen Steinwurf entfernt. Die Bühne soll neben das Haus der Berliner Festspiele ziehen. Der Mitbegründer und Chef der Bar jeder Vernunft, Holger Klotzbach, lehnt dies nicht grundsätzlich ab. Allerdings müsse der Investor alle Kosten übernehmen. „Dazu gehört auch die Garantie, dass anschließend nicht die Miete erhöht wird.“ Das Problem sei nicht allein der Ab- und Wiederaufbau der Bühne, sondern auch der Schallschutz. Denn der neue Standort würde näher an den Wohnhäusern liegen. Es gibt deshalb Überlegungen, das Spiegelzelt mit einem „Schallschutzzelt“ zu umhüllen.

Auf dem jetzigen Standort des Zeltes will die Neubau GmbH einen Gebäuderiegel mit 60 Wohnungen errichten, die je 120 Quadratmeter messen sollen. Der ursprünglich geplante Bau eines 80 Meter hohen Geschäftshauses war 2004 am Widerstand der „Bürgerinitiative Fasanenplatz“ gescheitert.

Der Neubau soll sich an der Berliner Traufhöhe von 22 Metern orientieren. Trotzdem stieß auch dieses Vorhaben bei einem Diskussionsabend am Mittwoch überwiegend auf Kritik. Anwohner beklagten, die ruhige Gegend würde ihren „Charakter verlieren“. Teile der angrenzenden Gerhart-Hauptmann-Grünanlage, zu der ein Spielplatz, ein Bolzplatz und ein Hort gehören, drohe die „Verschattung“.

In einer Planungswerkstatt beraten Bezirks- und Anwohnervertreter seit längerem über das Projekt. „Beschlossen ist aber noch nichts“, sagte Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU). Der Investor hat bisher auch keinen Bauantrag gestellt und rechnet erst in zwei bis drei Jahren mit dem Beginn der Bauarbeiten. CD

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