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Berlin: Wrangelkiez: Kunstaktion gestartet: Mit Luftballons gegen leere Geschäfte

"Spielhalle" steht in verblassten Lettern auf dem Leuchtschild. Doch die einarmigen Banditen und Videospielautomaten sind längst verschwunden - der Laden in der Wrangelstraße 64 steht eigentlich leer.

"Spielhalle" steht in verblassten Lettern auf dem Leuchtschild. Doch die einarmigen Banditen und Videospielautomaten sind längst verschwunden - der Laden in der Wrangelstraße 64 steht eigentlich leer. Seit einigen Tagen jedoch herrscht in dem Geschäft neues Leben: Auf dem Boden wirbeln gelbe, rote und blaue Luftballons, die von Tischventilatoren in Bewegung gehalten werden. Das bunte Treiben können Passanten durch die Schaufenster beobachten und dazu einem Kinderhörspiel von Janosch lauschen. Die Kunst-Installation soll auf ein Problem aufmerksam machen, das Gewerbetreibende und Anwohner zwischen Skalitzer Straße, Görlitzer Park und Spree schon seit geraumer Zeit mit Sorge beobachten: Geschäfte schließen, und zurück bleiben leere Läden.

Über 40 ungenutzte Geschäfte haben Quartiersmanagement und der Verein "Urban Dialogues" in den vergangenen Wochen recherchiert: Eigentümer wurden ermittelt und Daten gesammelt. In absehbarer Zeit sollen sie zu einer Internet-Gewerberaumbörse zusammengefasst werden. Der künftige Partnerbezirk Friedrichshain verweist auf gute Erfahrungen mit einer solchen zentralen Anlaufstelle für Interessenten.

Zunächst einmal soll jedoch das Projekt "Laden-Kette" stutzig machen. Bis zum 4. August werden insgesamt vier Läden "eröffnen" und einige Tage später wieder schließen. Zurück bleiben Computer in den Schaufenstern, die das Projekt dokumentieren. In einer zweiten Phase im September folgen dann weitere Geschäfte - insgesamt zehn sollen es laut Veranstalter werden. Am 22. und 23. September werden die Künstler zum Abschluss der Aktion "Gastgeber" für Passanten sein - in "ihren" Läden.

jom

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