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Berlin: Yali Yu macht Besucher mit chinesischen Traditionen bekannt

"Teekunst", Eisenacher Straße 99, (Anmeldung unter 0179 / 394 55 64)Steffi Bey In Eile sollte man auf keinen Fall sein: Wer die chinesische Teekunst kennen lernen möchte, muss sich erst nach und nach mit diesem "sinnlichen Objekt anfreunden", sagt Yali Yu. Die zierliche Frau, die eigentlich Landschaftsplanerin ist und seit August vergangenen Jahres das Teehaus im Chinesischen Garten betreibt, muss es wissen.

"Teekunst", Eisenacher Straße 99, (Anmeldung unter 0179 / 394 55 64)Steffi Bey

In Eile sollte man auf keinen Fall sein: Wer die chinesische Teekunst kennen lernen möchte, muss sich erst nach und nach mit diesem "sinnlichen Objekt anfreunden", sagt Yali Yu. Die zierliche Frau, die eigentlich Landschaftsplanerin ist und seit August vergangenen Jahres das Teehaus im Chinesischen Garten betreibt, muss es wissen. Seit langem beschäftigt sie sich mit der Geschichte des uralten Getränkes, dem so viele Wirkungen nachgesagt werden. Sie hat Bücher gewälzt und in ihrer Heimat einige studierte Teedamen besucht. Inzwischen beherrscht sie selbst die Zeremonien. Wie viele Gäste sie schon in die Teegeheimnisse eingeweiht hat, vermag sie nicht genau zu sagen. "Einige Hundert werden es bestimmt gewesen sein", schätzt die 38-Jährige. Und sie freut sich auf die zweite Saison, die heute beginnt.

Obwohl der "Garten des wiedergewonnenen Mondes" erst im September fertig gestellt ist, werden in dem rotbraunen Gebäude mit dem geschwungenen Dach Besucher empfangen. 50 hochlehnige Sitzplätze gibt es in dem weiträumigen Haus. Doch Yali Yu macht ihre Vorführungen meistens im kleineren Kreis. "Damit ich mich intensiver um die Leute kümmern kann", erklärt sie. Die Chinesin versucht zu vermitteln, dass Tee nicht einfach nur ein Getränk ist, sondern, dass man mit ihm ein Gefühl erleben kann. "Man lässt den Alltag hinter sich, wird ruhiger und fühlt sich wohl." Sie bemüht sich, die richtige Atmosphäre zu schaffen: Es wird leise Musik gespielt, und bevor es ans Trinken geht, darf jeder den trockenen Tee betrachten. Schließlich gibt es unter den 30 Sorten, die sie anbietet, die unterschiedlichsten Formen: längliche oder runde Blätter, aber auch knospenartige Gebilde.

Für ihre ersten Zeremonien in diesem Jahr hat sich Yali Yu den Oolong-Tee - eine Art, die zwischen Grünem und Schwarzem Tee liegt - ausgesucht. Er wird aus dunkelbraunem Tongeschirr getrunken. Und zwar ganz langsam, Schluck für Schluck. "Manchmal wundern sich die Deutschen über den ungewöhnlichen, nicht so süßen Geschmack", sagt die Expertin. Einige haben sich auch schon über die Blätter beschwert, die in der Teeschale schwimmen. "Aber das gehört nun mal zu einer Zeremonie", betont die Chinesin. "Man muss beobachten, riechen und den Tee lange im Mund behalten."

Etwa eine Stunde dauert so eine Zeremonie, bei der man jetzt erstmalig auf den fertigen rund 5000 Quadratmeter großen See blicken kann. In diesem Jahr will Yali Yu noch zusätzlich Teeverkostungen anbieten. Auf jeden Fall sollten sich die Besucher vorher anmelden - im "Berghaus zum Osmanthussaft", wie das Teehaus poetisch heißt.Die "Teekunst" kostet pro Person 9,50 Mark. Im März ist das Teehaus (Anmeldung unter 0179 / 394 55 64) an der Eisenacher Straße 99 nur sonnabends von 12 bis 17 Uhr und sonntags von 10.30 bis 17 Uhr, ab April dann außer montags und freitags von 10.30 bis 17.30 Uhr.

Steffi Bey

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