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Berlin: Zille-Museum ist gerettet

Haus im Nikolaiviertel öffnet wieder zu Ostern

„The Nikolai Quarter – Berlin’s Birthplace“. Das steht zumindest auf dem Flyer, was all den Touristen wohl so viel sagen soll wie: „Berlin started here“. Da ist wenig übrig geblieben, die Old Poststraße und die Kirchgasse vielleicht – und einer, der sich einst hier mit seinem Zeichenblock niedergelassen hatte, auch dadurch berühmt und schließlich zum Ehrenbürger Berlins wurde: Heinrich Zille.

Ihm gewidmet wurde 2002 ein Museum in der Propststraße 11 – in einem jener Neubauten, die das alte Berlin vorgaukeln wollen. Vater Zille passte hier her. Ende vergangenen Jahres wurde das Museum wegen finanzieller Nöte geschlossen, jetzt kommt es doch zu einem zweiten Leben. Alle Beteiligten machten aus der Not eine Tugend: Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), der das Haus mit dem Museum gehört, ließ die Räume umbauen und renovieren, die Zille-Gesellschaft wurde umstrukturiert und die Ausstellung erweitert. Es gibt einen neuen Museumsshop, und alle scheinen zufrieden, wenn Vater Zille seinen Gäste ab Ostern wieder Berlin zeigt, wie es war und wie er es gesehen hat.

Neuer Vorsitzender der Zille-Gesellschaft wurde der Kurator, Kunstwissenschaftler und langjährige Vizepräsident der Akademie der Künste, Matthias Flügge. Heinrich Zilles Urenkel, Heinjörg Preetz-Zille, der bisherige Vorsitzende, hatte seinen ehrenamtlichen Posten aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Mindestens 150 Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien erwarten die Besucher, dazu Wechselausstellungen zu aktuellen Anlässen. Einer naht schon im kommenden Jahr – Heinrich Zilles 150. Geburtstag. Der Maler ist am 10. Januar 1858 in Radeburg geboren und kam 1867 nach Berlin, wo er 1929 starb. Da Zilles Milljöh-Museum das ganze Nikolaiviertel aufwertet, hat die WBM 20 000 Euro in die Modernisierung und Renovierung gesteckt. Und der Unternehmer Hans Wall will für Heinrich Zille und sein Museum Reklame machen – eine Aktion im Wert von 100 000 Euro.

Ab 5. April ist das Museum wieder geöffnet; Dienstag bis Sonntag von 11 Uhr bis 18 Uhr. Eintritt: 3 Euro. Informationen im Netz: www.heinrich-zille-museum.de

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