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Berlin: Zum Abschluss eine Dreier-Schau - Quasi Moda, Coration und Vive Maria im "Espace Créateurs"

Zum Abschluss des "Festival de la Mode" im Lafayette stellen heute drei Berliner Modedesigner im Rahmen des "Espace Créateurs" ihre Kollektionen vor. Dabei ist Abwechslung Programm: Quasi Moda steht für elegante Damenmode, Coration präsentiert Schlichtes für die Herren und Vive Maria zeigt, was darunter gehört.

Zum Abschluss des "Festival de la Mode" im Lafayette stellen heute drei Berliner Modedesigner im Rahmen des "Espace Créateurs" ihre Kollektionen vor. Dabei ist Abwechslung Programm: Quasi Moda steht für elegante Damenmode, Coration präsentiert Schlichtes für die Herren und Vive Maria zeigt, was darunter gehört.

Für die selbstbewusste Städterin mit einem Faible für individuelles Design haben sich die vier Modemacherinnen Michaela Cmok, Stephanie Dunken, Mareike Felsch und Catrin Ziegler von Quasi Moda für diese Saison wieder etwas Ungewöhnliches einfallen lassen. Für schnitttechnische Raffinessen ist das Team seit Jahren bekannt. Der eingesetzte Leporelloeffekt ist eine voluminöse Form von Drapierung, die Quasi Moda an Rocksäumen, Schalkragen, Hosenträgern, und besonders gelungen an Ellenbogen und als Cul de Paris platziert. Scheinbar funktionaler, aber nicht weniger dekorativ wirkt der durch metallene Schnallen erzeugte Wickeleffekt an Röcken, Hosen und Kleidern. Flanell, Alpaka, Mohair und Spitze in verschiedenen Graunuancen wählten die Designerinnen für die ansonsten reduzierte Winterkollektion. Den Farbakzent setzt ein warmes Ziegelrot.

Durch Strick in Camel und Marone bringt Cora Schwind vom Männermodelabel Coration Farbe in ihre ebenfalls graudominierte Kollektion. Dabei setzt sie bei den figurbetonten Pullovern, schlichten Oberhemden, geradlinigen Blousons und Hosen gern natürliche Stoffe neben High-Tech-Materialien. Insbesondere bei Hosen spielt sie mit funktionalen Details wie Eingrifftaschen unterhalb der Knie und Reißverschlüssen entlang der gesamten äußeren Beinnaht. Die passenden Accessoires wie Bodybags, Pelzmützen und Hiphophüte bietet Coration gleich dazu an. Cora Schwind gehört zu den ersten Mietern der Kiefholzatelies im Gründerzentrum Treptow. Dort bemüht sie sich seit fünf Jahren um "den exakt definierten Raum zwischen Haut und Material".

Ihr ist nicht nur die Hülle wichtig, sondern auch die innere Form eines Kleidungsstückes. Ein Coration-Anzug soll so geschnitten sein, dass der Mann sich darin dynamisch fühlt. Dazu gehört für Schwind eine klare und entspannte Silhouette. Außerdem ist (noch) immer eine geschickte Verbindung von Funktionalität und Dekor notwendig, um Männer von einem modischen Kleidungsstück zu überzeugen.

Einen kleinen Ausblick in die Mode des nächsten Sommers gewähren Quasi Moda und Coration auch. Für Simone Franze war es am Anfang nur ein Hobby. Die freiberufliche Stylistin nähte zu Hause Unterwäsche und verkaufte sie über den Schöneberger Dessousladen Fishbelly. Heute, drei Jahre später, heißt ihre Firma Vive Maria und ihre Kollektionen hängen unter anderem in Amsterdam, London und Barcelona. Als Alternative zu hochwertigen Spitzendessous und traditioneller Baumwollwäsche entwirft sie eine junge, ironisch-verspielte Lingerie. Franze bedruckt Tops, BHs, Bustiers, Unterkleider und Slips mit religiös-kitschigen Bildern wie Madonnen, Dornenkronen und Kreuzen oder mit "verführerischen" Äpfeln und Schlangen. Diese Motive und gewisse Ausschnitte, Rüschen, winzige im Dekolleté hängende Kreuze und Rosen stehen in einem reizvollen Kontrast zu der sonst mädchenhaften Unterwäsche. Das scheinen Gründe genug zu sein, warum sie gern ohne ein Darüber getragen wird und das nicht nur am Strand oder von Gogogirls.

Bei der Männerunterwäsche geht es schlichter zu. Doch auch hier arbeitet Franze mit transparenten Materialien und Druckmotiven. Im übrigen gibt sie allen Modellen anspielungsreiche Namen wie Forbidden Dream oder Sweet Kiss Dress. Sie werden in einer feinen lila Schachtel mit goldenen Lettern verkauft.

Cornelia Kubitz

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