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Berlin: Zwo, drei, vier – Protest gegen gekürzten Musikunterricht

Der Regen – kein Problem. Die Kälte – längst vergessen: Wenn 40 Schüler auf der Treppe vor dem Schauspielhaus am Gendarmenmarkt trommeln, was das Zeug hält, bleiben selbst die eiligsten Passanten stehen und wippen ein bisschen mit.

Der Regen – kein Problem. Die Kälte – längst vergessen: Wenn 40 Schüler auf der Treppe vor dem Schauspielhaus am Gendarmenmarkt trommeln, was das Zeug hält, bleiben selbst die eiligsten Passanten stehen und wippen ein bisschen mit. Hunderte Zuhörer waren deshalb dabei, als Schüler, Musiklehrer und Eltern etlicher Berliner Schulen gestern mit Pauken und Trompeten, mit Saxophon, Schellen und Chorliedern auf Berlins schönsten Platz zogen und ein Protestkonzert gaben – gegen „die Verdrängung des Musikunterrichts aus den Schulen.“

Wie berichtet sollen die Klassen 7 bis 10 vom nächsten Schuljahr an nur noch eine statt bisher zwei Musikstunden pro Woche haben. Denn die geplante Verkürzung des Abiturs und die Einführung des Faches Ethik erhöhen die Gesamtzahl der Pflichtstunden derart, dass irgendwo abgespeckt werden muss. Aber bei Deutsch, Englisch oder Mathe will der Senat dies nicht zulassen, also bleiben nur die musischen oder gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, deren Pflichtstunden nun entsprechend reduziert wurden.

Für viele protestierende Schüler und Lehrer ist das eine falsche Entscheidung. Ihre Schulbands brauchen Nachwuchs. Aber wo soll der herkommen, „wenn es nur noch eine Stunde pro Woche Musik gibt“, fragt Janina und Marcella vom Chor der Marie Curie-Oberschule in Wilmersdorf. „Da lernt man ja nicht mal die Noten richtig. Und schon gar nicht den Spaß am Musizieren.“ cs

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