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US-Schauspieler Will Smith und seine Frau Jada Pinkett Smith bei der Premiere von Apple Original Films „Emancipation“.

© picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire

Der prominente Wochenrückblick: Mit Smiths, Spears und Melonis

In der vergangenen Woche ging es bei der internationalen Prominenz um Trennung. Von Verflossenen, Verhassten und von Vorstellungen über sich selbst.

Wirklich gute Trennungsgründen gibt es nicht besonders viele – wenigstens kurzfristig und aus akuten Emotionen heraus gedacht. Prominente Menschen leben uns das immer wieder vor. Die zum Scheitern verurteilte Devise heißt hier oft: strategisch vorausschauend planen. Eindrucksvoll hat das die vergangene Woche gezeigt, in der für überraschend viele internationale Hochkaräter die Zukunft plötzlich Gegenwart wurde. Dabei begann auch, ganz unverhofft, die eine oder andere glänzend polierte Fassade zu bröckeln.

Angefangen mit dem Ehepaar Smith: Nachdem Schauspielerin Jada Pinkett in einem Fernsehinterview enthüllt hatte, dass sie und ihr Gatte Will bereits seit 2016 getrennt leben, was einen gewissen Ohrfeigen-Skandal bei der Oscar-Verleihung vor bald zwei Jahren noch lächerlicher machte, schrieb Will seiner trotzdem immer noch Angetrauten einen Brief. Einen herzzerreißenden, wie wir wissen, denn Jada Pinkett ließ es sich nicht nehmen, diesen zugleich in einem Podcast verlesen zu lassen: „Du bist einzigartig, eine seltene Mischung aus Kraft und Sensibilität“, schreibt Will demnach und gratuliert Jada Pinkett zu ihren ebenfalls kürzlich veröffentlichten Memoiren: Für ihn sei überwältigend gewesen, seine eigene Geschichte darin zu lesen: „Wenn ich dieses Buch vor 30 Jahren gelesen hätte, hätte ich dich bestimmt öfter umarmt. Ich fange jetzt damit an“.

Enthüllungen aus unveröffentlichtem Bestseller

Ihre Reaktion darauf: „Das ist wunderschön (...), deswegen kann ich mich von diesem Witzbold nicht scheiden lassen.“ Damit wurden gleich zwei Schlagzeilen innerhalb einer Woche produziert, ein Buch beworben und vorbildlich gezeigt, was es bedeutet, nicht loslassen zu können.

Soviel scheinheiliges Süßholzgeraspel hat Sängerin Britney Spears nicht nötig, sie schafft es auch so ihre Memoiren zu verkaufen. Die sind nämlich jetzt schon Bestseller und dabei noch nicht mal auf dem Markt. Trotzdem wissen US-amerikanischen Medien bereits, was darin geschrieben steht und so wurde bekannt, dass Spears während ihrer Beziehung mit Musiker Justin Timberlake schwanger gewesen sein und dann abgetrieben haben soll.

„Es war eine Überraschung für mich, aber keine Tragödie“, schreibt sie über die Erfahrung. Außerdem habe sie Justin so sehr geliebt: „Ich war immer davon ausgegangen, dass wir zusammen eine Familie haben würden. Es wäre nur viel früher so gekommen, als wir es vorhergesehen hatten.“ Angenommen, das stimmt – Timberlake hat sich dazu noch nicht geäußert – wäre damit abermals bewiesen, dass das ewige Keuschheitsgeblubber ihres Saubermann-Exs Unsinn war und, dass in Spears bewegtem Leben wirklich absolut nichts nicht vorkam.

Ménage à trois im Rahmen einer Arbeitsgruppe

Ganz so schlimm trifft es Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni wahrscheinlich nicht. Aber auch ihr fein säuberlich inszeniertes Bild einer Vorzeige-Christin hat mindestens seit vergangener Woche Risse: In einer online veröffentlichten Erklärung ließ sie die Welt am Freitag wissen: „Meine Beziehung zu Andrea Giambruno, die fast zehn Jahre dauerte, endet hier“. Dass das nicht ganz aus eigenen Stücken passierte, machen die Umstände deutlich: Am Rande einer TV-Sendung wurde nämlich eine Äußerung Giambrunos unfreiwillig aufgezeichnet, in der er davon plauderte, dass er eine andere Beziehung führe und offenbar auch von Monogamie nicht so wahnsinnig viel hält. Ganz unverhohlen bot er einer Journalistin eine sogenannte ménage à trois im Rahmen einer „Arbeitsgruppe“ an.

Man muss mindestens Künstler sein, um legitim Berufliches mit Privatem zu vermischen. Oder Adele heißen. Als die Sängerin bei einer Show in Las Vegas einen Fan mit Drink in der Hand sah, lies sie ihn wissen: „Genieße deinen Whiskey Sour. Ich bin sehr, sehr neidisch.“ Sie habe sich vor gut drei Monaten vom Alkohol getrennt, leide aber immer noch unter, nun ja, Liebeskummer: „Es ist langweilig. Ich vermisse es so sehr. Ich verzichte sogar auf Koffein“. In ihren Zwanzigern sei sie „buchstäblich beinahe Alkoholikerin“ gewesen, erzählte die heute 35-Jährige weiter und machte deutlich, dass es sie doch gibt, die guten Trennungsgründe, aber halt nie für den Moment.

Und was war Berlin los? Tatsächlich nichts weltbewegend Banales. Daumendrücken, dass sich das in der kommenden Woche wieder ändert.

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