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Eddie Ray Routh muss lebenslang ins Gefängnis. Er hat den US-Scharfschützen Chris Kyle und eine weitere Person im Februar 2013 erschossen.

© dpa

Update

„American Sniper“-Mordprozess: Eddie Ray Routh: Lebenslange Haft für Tötung des US-Scharfschützen Chris Kyle

Der Hollywood-Film „American Sniper“ füllt die US-Kinos und war gerade erst für den Oscar nominiert. Nur zwei Tage nach der Verleihung des Filmpreises wird der Mörder des berühmten Scharfschützen Chris Kyle, um den der Film sich dreht, verurteilt.

Ein ehemaliger US-Soldat ist wegen der Ermordung des berühmten amerikanischen Scharfschützen Chris Kyle zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht im Bundesstaat Texas sah es am Dienstagabend (Ortszeit) als erwiesen an, dass der 27-Jährige das einstige Mitglied der „Navy-Seals“-Eliteeinheit und dessen Freund im Februar 2013 kaltblütig erschoss. Das Motiv der Tat blieb auch nach dem Schuldspruch unklar. Kyle ist die Hauptfigur in dem Hollywood-Film „American Sniper“, der in diesem Jahr für einen Oscar nominiert und in US-Kinos ein großer Erfolg war.

Die Richter schlossen sich nicht der Argumentation der Verteidiger an, denen zufolge der Angeklagte zum Zeitpunkt der Tat geisteskrank gewesen war. Mehrere Experten hatten ihn für psychisch gesund befunden. In Deutschland startet „American Sniper“ von Regisseur Clint Eastwood am Donnerstag.

Kyle wird als erfolgreichster Scharfschütze des US-Militärs beschrieben. Der hochdekorierte Soldat, der viermal im Irak eingesetzt wurde, erschoss nach offizieller Zählung rund 160 Feinde aus dem Hinterhalt. Seine Autobiografie „American Sniper“ belegte in vielen Bestseller-Listen die oberen Plätze. Nach seinem Austritt aus dem Militär hatte er eine Sicherheitsfirma gegründet und sich für behinderte Veteranen eingesetzt.

Kyles Mörder hatte den 38 Jahre alten Scharfschützen und dessen 35-jährigen Freund auf einem Schießplatz im texanischen Stephenville, 160 Kilometer südwestlich von Dallas, mit mehreren Schüssen getötet. Zuvor habe die Mutter des 27-Jährigen US-Veteranen Kyle gebeten, sich mit ihrem Sohn anzufreunden, schreibt die „New York Times“.

Dem Bericht zufolge litt der Ex-Marinesoldat, der in Haiti und im Irak war, dort aber nicht direkt an Kämpfen beteiligt gewesen sein soll, nach seinen Einsätzen an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Angehörigen zufolge soll er paranoid und suizidgefährdet gewesen sein.

Das Motiv seiner Tat ist aber auch nach dem Schuldspruch nicht geklärt. Er selbst hatte angegeben, Todesangst gehabt zu haben, weil er glaubte, die beiden anderen wollten ihn töten. Von Kyle habe er sich zurückgewiesen gefühlt, weil dieser ihm angeblich nicht die Hand gab, als sie sich trafen. Außerdem hätten die beiden Männer nicht mit ihm geredet, als sie gemeinsam zu dem Schießplatz fuhren. Mehrere Psychologen hatten diese Aussagen als Lügen bezeichnet, mit denen der 27-Jährige sich habe herausreden wollen. (dpa)

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