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Unendliche Weite. Irgendwo im Indischen Ozean soll Flug MH370 aufgeschlagen sein. Doch bislang wurde nichts gefunden.

© dpa

Verschollenes Flugzeug: Flug MH370: Niederländer vermessen Meeresboden

Auf der Suche nach dem verschollenen Flug MH370 soll nun eine niederländische Firma einen riesigen Meeresabschnitt im Indischen Ozean vermessen. Einige Angehörige vermuten unterdessen eine Verschwörung.

Auf der Suche nach dem Wrack des verschollenen Flugs MH370 wird eine niederländische Firma den Meeresboden im vermuteten Absturzgebiet vermessen. Die australische Behörde für Transportsicherheit (ATSB) unterzeichnete einen Vertrag mit Fugro Survey, wie die Koordinationsstelle für die Suche nach dem Flugzeug am Dienstag in Canberra in Australien mitteilte. Die Vermessung dauere drei Monate und umfasse 60 000 Quadratkilometer, größer als Nordrhein-Westfalen und Hessen zusammen.

„Bei der Ozeantiefenmessung wird eine Karte des Unterwassersuchgebiets erstellt, die die Konturen, Tiefen und die Zusammensetzung des Meeresbodens bis in 6000 Meter Tiefe aufweist“, teilte die Koordinationsstelle mit. „Das bringt uns entscheidende Informationen für die ab August geplante Tiefseesuche nach MH370.“ Das Flugzeug der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord ist seit fast 100 Tagen verschollen. Satelliten-Signale deuten darauf hin, dass es am 8. März im Indischen Ozean abstürzte. Bis heute ist kein einziges Wrackteil entdeckt worden. Die Maschine sollte von Kuala Lumpur in Malaysia nach Peking fliegen. Die Ursache für den Irrflug liegt noch völlig im Dunkeln.

Fugro wurde nach Angaben auf der Firmenwebseite 1962 in den Niederlanden gegründet und hatte 2012 rund 12 500 Mitarbeiter in 60 Ländern. Das Unternehmen arbeite sowohl an Land als auch auf See vor allem für den Energiesektor und sei auf derartige Studien etwa für die Öl- und Gasindustrie spezialisiert.

"Wir glauben, dass jemand die Wahrheit kennt"

Angehörige von Passagieren wollen einen Millionen-Anreiz für Informanten schaffen, die Licht in das Dunkel um den Schicksalsflug bringen können. „Wir glauben, es gibt jemand, der die Wahrheit kennt und weiß, was passiert ist und wo das Flugzeug ist“, heißt es in einem Aufruf, der am vergangenen Sonntag auf einer Webseite für Spendensammler veröffentlicht wurde. In vier Wochen sollen fünf Millionen US-Dollar (3,7 Millionen Euro) zusammenkommen.

Auf der Webseite ist von einem „Führungsausschuss“ die Rede, der über die Auszahlung des Geldes an vermeintliche Tippgeber und Privatdetektive entscheide. Es wird aber kein Kontakt für dieses Gremium genannt. Eine der Initiatorinnen, Sarah Bajc, antwortete auf eine Anfrage über ihre Facebook-Seite zunächst nicht.

In einem Video zu dem Spendenaufruf halten Bajc, die Freundin von US-Passagier Philip Wood, und drei andere Angehörige Schilder in die Kamera, auf denen Sie „die Wahrheit“ fordern. Bajc setzt sich seit dem Verschwinden des Flugzeugs vor fast 100 Tagen, am 8. März, in zahlreichen Medieninterviews für mehr Aufklärung ein. „Wir haben von der Aktion gehört, aber wir haben nichts damit zu tun“, sagte Jacquita Conzales (52), deren Mann Patrick Gomes als Steward an Bord der Maschine arbeitete.

Die Kosten der Suche liegen bereits im zweistelligen Millionenbereich. Australische Medien zitieren Luftfahrtexperten mit Berechnungen von umgerechnet mehr als 30 Millionen Euro. (dpa)

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