Alkoholkonsum bei Jugendlichen: Mehr Mädchen als Jungen liegen mit Vollrausch im Krankenhaus

Alkohol-Exzesse von Kindern und Jugendlichen enden immer häufiger im Krankenhaus. 26 673 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 19 Jahren vergangenes Jahr im Vollrausch in einem Krankenhaus behandelt worden. Das waren so viele wie nie seit Beginn der Statistik vor zwölf Jahren, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag berichtete.

Verglichen mit dem Vorjahr wurden 2012 1,2  Prozent mehr alkoholisierte Kinder und Jugendliche in ein Krankenhaus gebracht. Bezogen auf 100 000 Einwohner dieser Altersklasse stieg ihre Anzahl gegenüber 2011 auf 333 (+ 2,4 Prozent). Dabei nahm die Zahl der Mädchen und jungen Frauen um fünf Prozent (269 Fälle je 100 000 Einwohner) zu, die der Jungen und jungen Männer nur um 0,8 Prozent (394 Fälle je 100 000 Einwohner).

Über die Hälfte der betrunkenen Patienten war weiblich

75 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die wegen zu viel Alkohol stationär behandelt werden mussten, waren noch keine 18 Jahre alt (2011: 72 Prozent). Diese Daten stammen aus der Krankenhausdiagnosestatistik für das Jahr 2012. Danach wurden insgesamt rund 19,1 Millionen Patientinnen und Patienten vollstationär in einem Krankenhaus behandelt. Die Herzinsuffizienz war mit 386 548 Fällen der häufigste Grund für einen stationären Krankenhausaufenthalt. An zweiter Stelle lagen psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (345 034 Fälle), worunter auch der akute Alkoholmissbrauch fällt. Danach folgte die Herzerkrankung Vorhofflattern und Vorhofflimmern mit 277 616 Fällen.

Von den 19,1 Millionen Patienten waren 53 Prozent weiblich und 47 Prozent männlich. Das Durchschnittsalter der Behandelten lag bei 54 Jahren. Bezogen auf 100 000 Einwohner gab es 2012 insgesamt 20 993 Behandlungsfälle, das waren 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr (20 854 Fälle). Die Gesamtzahl der Kinder und Jugendlichen, die nach Alkohol-Exzessen ins Krankenhaus gebracht wurden, sei mit Ausnahme des Jahres 2010 ständig gestiegen, sagen die Statistiker. Im Vergleich zu 2011 betrug das Plus 1,2 Prozent. (mit dpa)