Molotowcocktail vor Kaserne in Rotenburg gefunden: Bundeswehrsoldat erschoss wohl vier Menschen – darunter ein dreijähriges Kind
Der mutmaßliche Täter hat sich gestellt und wurde festgenommen. Unter den Todesopfern ist ein dreijähriges Kind, teilt die Polizei mit. Offenbar ist der Soldat nicht mit ihnen verwandt.
| Update:
Nachdem ein 32 Jahre alter Bundeswehrsoldat mutmaßlich vier Menschen im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme) getötet hat, ist im Auto des Verdächtigen ein Molotowcocktail gefunden worden.
Es könne nur spekuliert werden, warum der Molotowcocktail in dem Auto gelegen habe, sagte der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg.
Noch am Freitag erließ der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Verden einen Haftbefehl wegen Mordes in vier Fällen. Der Verdächtige kam in eine Justizvollzugsanstalt.
Zuvor hatte die Bundeswehr bestätigt, dass es sich bei ihm um einen Soldaten handelt. Weitere Angaben machte eine Sprecherin des Heeres am Freitag auf Nachfrage nicht.
Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand der Behörden hat der Bundeswehrsoldat in der Nacht zu Freitag vier Menschen in den Gemeinden Scheeßel und Bothel erschossen.
Unter den Toten sei ein drei Jahre altes Kind, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Verden. Bei den Toten handelt es sich neben dem Kind um einen 30 Jahre alten Mann sowie zwei Frauen im Alter von 33 und 55 Jahren.
Nach den ersten Angaben könnte es im familiären Bereich liegen. Allerdings stellten die Ermittler zunächst keine verwandtschaftliche Verbindung fest. Ob es eine persönliche Nähebeziehung zwischen Opfern und Täter gab, müsse ermittelt werden.
Bundeswehrsoldat stellte sich offenbar nach Tat
Der Sprecher der Polizei nannte weitere Details zur Festnahme des Verdächtigen: Der Soldat sei zur Von-Düring-Kaserne in der Stadt Rotenburg (Wümme) gefahren. Dort ist unter anderem das Jägerbataillon 91 stationiert.
Er habe sein Auto vor der Kaserne geparkt, sei ausgestiegen, habe sich zu Fuß zur Wache begeben und erkenntlich gemacht. Die Polizei sei hinzugerufen worden und habe den mutmaßlichen Täter festgenommen.
Nachdem der mutmaßliche Angreifer sich nach der Tat gestellt habe, sei er festgenommen worden, teilten die Ermittler am Vormittag mit. Am Freitagnachmittag lief seine Vorführung vor dem Haftrichter.
Ermittlungen an mehreren Tatorten
Die Schüsse sollen in der Nacht auf Freitag in zwei Gemeinden im Landkreis Rotenburg (Wümme) gefallen sein. Es gebe zwei Tatorte - einen in einem Einfamilienhaus in Westervesede in der Gemeinde Scheeßel und einen in Bothel.
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Ob der Verdächtige dort zuletzt gelebt hatte, blieb unklar. „Eine Motivlage im familiären Umfeld kann nicht ausgeschlossen werden“, hieß es nur.
Die Staatsanwaltschaft machte zunächst keine Angaben, ob die Waffe des Verdächtigen aus dem Besitz der Bundeswehr stammt. Auch zum Alter und Nationalität des Verdächtigen machten die Ermittler zunächst keine Angaben. (dpa, AFP)
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