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Die Dürresituation in Deutschland hat sich durch das feuchte Winterhalbjahr und den teils sehr nassen Sommer deutlich verbessert.

© dpa/Frank Molter

Nach verregnetem Sommer: Dürresituation in Deutschland hat sich verbessert

Die Dürre in Deutschland ist nicht flächendeckend vorbei. Die Situation hat sich durch die vielen Niederschläge im Winter und Sommer aber deutlich verbessert.

Die Dürresituation in Deutschland hat sich durch das feuchte Winterhalbjahr und den teils sehr nassen Sommer deutlich verbessert. „Die Böden sind bis auf eine Tiefe von 60 Zentimetern deutschlandweit gut durchfeuchtet – in manchen Regionen sogar nasser als üblich“, sagte Andreas Marx, Leiter des Dürremonitors beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig.

Aufgrund höherer Niederschlagsmengen in den diesjährigen Sommermonaten hat sich laut Marx die Dürre von Schleswig-Holstein bis Thüringen über Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland aufgelöst. „Das war schon sehr außergewöhnlich und lag auch daran, dass die Böden durch das vorangegangene feuchte Winterhalbjahr sehr nass waren.“

Der derzeitige Dürreschwerpunkt unterhalb der 60 Zentimeter bis in zwei Meter Bodentiefe liegt demnach vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Teilen Niedersachsens. „Im Westen sieht die Situation besser aus, weil dort ein Atlantisches Klima herrscht, im Osten aber ein ungünstigeres Kontinentalklima“, sagte Marx.

Für die Landwirtschaft hat es deutschlandweit in diesem Jahr keine Probleme mit Dürre gegeben, die Böden waren flächendeckend gut durchfeuchtet.

Andreas Marx, Leiter des Dürremonitors beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig

In den Alpen regne es in Normaljahren bis zu 2200 Litern pro Quadratmeter im Jahr. Im mitteldeutschen Trockengebiet seien es 450 Liter. „Da wo weniger Niederschlag fällt, löst sich die Dürre schlechter auf.“ Die Hoffnung liege auf einem erneut feuchten Winterhalbjahr.

Über 500.000 Hektar Wald durch Trockenheit verloren

Der diesjährige Regen habe das Niederschlagsdefizit, welches sich über die letzten Jahre angesammelt habe, nicht kompensiert, hatte kürzlich Fred Hattermann, Hydrologie am Potsdam-Instiut für Klimafolgenforschung (PIK), gesagt.

„Und dadurch, dass auch dieser Sommer wärmer war als im Durchschnitt und auch die Strahlung stark zugenommen hat, wächst der Wasserbedarf der Vegetation stetig, und wir müssten also jedes Jahr mehr Niederschläge bekommen, um dies zu kompensieren.“

Für die Landwirtschaft habe es deutschlandweit in diesem Jahr keine Probleme mit Dürre gegeben, die Böden seien flächendeckend gut durchfeuchtet gewesen, sagte Klimaforscher Marx.

Anders stellt sich die Situation für den Wald dar. „Der Wald ist immer noch im Stress, weil die Niederschläge nicht in tiefe Wurzelregionen von bis zwei Metern kommen“. Vor allem im Osten Deutschlands sei man von solchen Werten noch weit entfernt. „Da fehlt es an mehreren zusätzlichen Monatsniederschlägen, um die Bodendürre aufzulösen.“

In den vergangenen Jahren seien bundesweit mehr als 500.000 Hektar Wald wegen Trockenheit verloren gegangen. Die Grundwasserstände seien derzeit zwar höher als zum Dürrehöhepunkt 2018. „Aber für eine komplette Erholung des Waldes reicht es eben noch nicht aus“, sagte Marx. (dpa)

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